LANDKREIS (mk). Seit mehr als 15 Jahren besteht die Ruderfreundschaft zwischen der Ruderriege des TuS Niedernwöhren und den Ruderern des WSV Rinteln. Ihre gemeinsamen Ruderfahrten finden jährlich abwechselnd auf der Weser oder dem Mittellandkanal statt. Ins Leben gerufen wurde diese Gemeinschaft von Friedrich-Wilhelm Hoppe, dem Ehrenvorsitzenden des WSV und Friedrich Meier, dem Ehrenvorsitzenden des Kreissportbundes Schaumburg. Seit einigen Jahren führen die Ruderer aber auch gemeinsame mehrtägige Rudertouren durch. In diesem Jahr führte die viertägige Wanderfahrt über 120 Kilometer in die Havelgewässer der Mark Brandenburg. 15 Aktive aus beiden Vereinen machten sich mit zwei Kleinbussen, Bootstrailer und fünf Wanderbooten auf den Weg zum Einsatzort beim Ruder-Club Lehnin. Hier warteten noch weitere erfahrene neun Ruderinnen und Ruderer aus Berlin, Konstanz, Düsseldorf, Lauenburg und Hamburg, so dass insgesamt 24 Teilnehmer im Alter von 19 bis 81 Jahren dabei waren. Standquartier für drei Nächte war das idyllisch gelegene Hotel und Restaurant "Seehof" am Netzener See. Am Ende der einzelnen Ruderetappen ging es zurück zum Einsatzort oder die Boote wurden auf dem Gelände befreundeter Ruder- und Kanuvereine gelagert. Die Tagesetappen waren mit 22 bis 34 Kilometern bewusst kurz gehalten, um Zeit und Muße für die landschaftlichen und kulturellen Schönheiten der Mark Brandenburg mit seinen traumhaften Ruderrevieren zu genießen. Hinzu kamen die Besichtigung des Klosters Lehnin und eine Stadtführung durch die Altstadt Brandenburgs. Gerudert wurde auf dem Klostersee, dem Netzener See, dem Rietzer See mit seiner neuen Ruder-Regatta Strecke, der Unter- und Oberhavel, der Krummen Havel und dem Stadtkanal mit der Stadtschleuse. Nicht nur die Ruderer, auch der jeweilige Landdienst hatte gut zu tun. Die Seen sind oft verbunden durch Kanäle, dazu gehört auch der im 19. Jahrhundert geschaffene "Emster Kanal". Er diente dazu von den hier ansässigen Ziegeleien das Baumaterial auf dem Wasserwege in die sich im Bauboom befindliche Stadt Berlin zu bringen. Heute gibt es hier keine Berufsschifffahrt mehr. Kanäle und Seen gehören heute zum Europäischen Vogelschutzgebiet. In den Kanälen haben sich Seerosen ausgebreitet, Fischer ihre Reusen gesetzt. Der Biber ist heimgekehrt und hat am Ufer seine Spuren hinterlassen. Die erforderliche Aufmerksamkeit lag bei den Steuerleuten, die aber alle ihre Aufgabe meisterten, so dass die Ruderer problemlos ihre Ziele erreichten. Ein Höhepunkt der Rudertour ergab sich noch am letzten Tag bei der Durchfahrt auf der verschlungenen Havel mitten durch die mittelalterliche Stadt Brandenburg, die sich gemeinsam mit anderen Orten der Region mit der Bundesgartenschau 2015 geschmückt hatte. Etwas erschöpft, aber auch glücklich über die harmonische Gemeinschaftsfahrt, kehrten die Teilnehmer spätabends wieder in ihre "Heimathäfen" zurück. Foto: privat
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Wanderfahrt über 120 Kilometer auf dem Wasser
Rudergruppe zwischen Potsdam und Brandenburg an der Havel unterwegs / Einblicke in die unberührte Natur
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