SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat dem Verein "Bürgerhilfe Samtgemeinde Rodenberg" in Lauenau zu dessen fünfjährigem Bestehen ein besonderes Geschenk gemacht. AWO-Kreisgeschäftsführerin Heidemarie Hanauske übergab eine Urkunde. Danach ist die wöchentliche Lebensmittel-ausgabe in Lauenau korporatives Mitglied der Organisation.
Vorsitzende Margit Mesenbrink dankte für die Aufnahme, die die Selbstständigkeit des hiesigen Vereins absolut nicht in Frage stellt. "Aber es ist beruhigend, einen so wichtigen Partner hinter sich zu wissen", freute sich Mesenbrink über die Entscheidung. Vorausgegangen waren ein Antrag sowie die Vorlage von Tätigkeitsberichten und Bilanzen. Aber das fiel der "Bürgerhilfe" nicht schwer: Sie hatte sich damals gegründet, um Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen, deren Haltbarkeit abzulaufen drohte und die aus Überproduktionen zur Verfügung standen. Ursprünglich wollten sich die Initiatoren den so genannten "Tafeln" anschließen, die vom DRK-Kreisverband unterhalten werden. Doch die Verhandlungen scheiterten, weil offenbar kein Interesse daran bestand, auch in der Samtgemeinde Rodenberg eine solche Einrichtung zu schaffen. So stellte sich der Verein auf eigene rechtliche Füße, fand eine Ladenfläche und warb bei Discountern, Einzelhandel und Bäckereien um sein Anliegen. Seither ist wöchentlich ein eigenes Fahrzeug unterwegs, um Waren abzuholen. Die gut zwei Dutzend Mitglieder teilen sich den Fahrdienst, das Befüllen der Regale und die Warenausgabe. Heute wird der seit zwei Jahren in einem ehemaligen Fabrikgebäude im Ahornweg von rund 40 Bedürftigen aufgesucht. Die Zahl ist gewachsen, seitdem in der Samtgemeinde auch Flüchtlinge aus dem Balkan und dem Nahen Osten leben. Dass in dem Gebäude einige Flächen leer stehen, hat die neue Vorsitzende der Rodenberger AWO-Ortsgruppe, Martina Böhm, auf eine Idee gebracht. Böhm koordiniert die Hilfe für die gegenwärtig 38 Flüchtlinge – und fährt mit ihnen auch zur Lebensmittelausgabe in Lauenau. Sie könne sich schon gut vorstellen, hier in direkter Nachbarschaft auch ein Depot für Möbel und Textilien vorzuhalten. Vorausgesetzt, es lassen sich Flächen anmieten und weitere ehrenamtliche Unterstützer finden. Ihr Nachdenken stieß auf ausdrückliches Kopfnicken der Kreisgeschäftsführerin: Da die AWO hauptamtliche Flüchtlingshilfe stelle, könne sich dank des hiesigen ehrenamtlichen Engagements "ein gutes Netzwerk bilden", in dem Bürgerhilfe und weitere ehrenamtliche AWO-Aktivitäten eine wichtige Rolle spielen. Foto: al