1. Artenreiches Grünland erhalten

    NABU wertet botanischen Artenreichtum in der Auenlandschaft auf

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    HOHENRODE (ste). Gut ein Dutzend Naturschützer knien in einem weithin sichtbaren, gelben Blütenmeer in der Auenlandschaft, beäugt von den dort weidenden Galloways und Ziegen. Beharrlich wird Pflanze um Pflanze gezogen, wobei nicht alles, was gelb ist, entfernt wird. "Johanniskraut und Rainfarn blühen ebenfalls gelb, aber gehören nicht zu den Pflanzen, die wir hier von den Flächen entfernen", so Dr. Nick Büscher, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln. Die volle Aufmerksamkeit schenken die Rintelner Naturschützer vielmehr dem Jakobskreuzkraut, einer Pflanze, die mit Pyrrolizidinalkaloide giftige Stoffe enthält. Das gelb blühende, heimische Gewächs hat sich in den vergangenen Jahren stark auf den Weideflächen des NABU ausgebreitet. Um eine Beweidung weiterhin zu ermöglichen, musste also das Jakobskreuzkraut weichen.

    Die jüngste Maßnahme, die Pflanzen vor dem Samen per Hand herauszuziehen, ist eine mühselige, jedoch nachhaltige Behandlung, um die Ausbreitung des Jakobskreuzkrautes einzudämmen. "Die Pflanze gehört zur Artenvielfalt dazu", wie Büscher betont, beispielsweise lebt der Jakobskrautbär, ein Nachtfalter, von dieser Pflanze. Jedoch ist das Maß der Ausbreitung derart hoch, dass die übrigen botanischen Arten wenig Chance haben, sich auf den Weideflächen zu halten. Neben dem Herausziehen einzelner Pflanzen wird auf einer größeren Fläche gemäht und das Material nach der Lagerung in einer Biogasanlage verwertet. Da die Auenlandschaft Projektgebiet im von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt "Kuckucks-Lichtnelke & Co. - Entwicklung artenreicher Grünlandflächen in Niedersachsen" ist, werden in Zusammenarbeit mit Dr. Walter Bleeker, Botaniker und Projektleiter für den NABU Niedersachsen, weitere Maßnahmen geplant. "Die Flächen, auf denen des Jakobskreuzkraut gewachsen ist, sollen behutsam mit organischem Dünger und der Neueinsaat einer regional passenden Wildkräutermischung behandelt werden", so Büscher. Das Potential der Grünlandflächen in der Auenlandschaft ist groß, einige seltene Arten wurden bereits entdeckt, die hoffen lassen, dass der botanische Artenreichtum in der Auenlandschaft optimiert werden kann. Foto: privat

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