1. Rekordzahlen bei Oldtimertreffen am See

    Vom leisen Schnurren der Achtzylinder über das Tuckern der Kleinwagen bis zum tiefen Dröhnen der Lanz-Bulldogs

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    RINTELN (ste). Es gibt zwei Arten von Stress. Zum einen den negativen, den sogenannten "Disstress", den man tunlichst vermeiden sollte; er macht uns krank. Und dann gibt es noch den Eustress, der treibt uns an und zuweilen auch ein breites Lächeln auf das Gesicht. So am vergangenen Wochenende bei Doktorsee-Geschäftsführer Uwe Deppe, der selbst als Einweiser, Parkplatzzuweiser und "Mann für Alles" vor dem Eingang des Sees stand und die Menschenmassen sowie die anfahrenden Fahrzeuge zum gigantischen Oldtimer-Treffen am Doktorsee koordinierte. "Was für ein Erfolg", freute sich Deppe, der bereits am Samstag mit 600 ausgestellten Fahrzeugen doppelt so viele bilanzierte wie im letzten Jahr. Am Sonntag konnte man die Oldtimer dann gar nicht mehr zählen. "Vielleicht 1.000, bestimmt auch mehr", so Deppe, der den angrenzenden Parkplatz auf einem Stoppelfeld bereits für die Ausstellung mit nutzte und auf dem Seegelände jeden freien Quadratmeter mit Fahrzeugen zugestellt hatte. Nach dem Sturmausfall des Doktorseefestes war es, als wenn die geschätzten 5.000 Besucher etwas nachzuholen hätten. Lange Schlangen bildeten sich bereits auf der Anfahrt vor der Doktorseezufahrt, noch längere am Kassenhäuschen. War man dann endlich auf dem Doktorseegelände, erwartete die Besucher eine Ausstellung, die es in dieser Form und Umfang noch nie am See gegeben hatte. Motorräder, Trecker, Sportwagen, Cabrios, deutsche und europäische Fahrzeuge fast jeden Alters und amerikanische Schlitten stehen in Reih‘ und Glied nebeneinander und ihre Besitzer freuen sich über die Gunst der Besucher. Die stellen besonders bei den Youngtimern immer wieder fest: "Oh, so einen Capri hatte ich auch mal: Da musst Du mal hinten mitfahren!" oder "Mit dem Fiat X19 verbinde ich meine erste Liebe; nur im Auto selbst lief nix!" So ein richtiger Brenner für seine Zeit war der BMW 2002 TII. Einige davon sind ebenso zu sehen wie Käfer Cabrio, Kübelwagen, Audi 80, Ford 17 M oder VW Bullis der ersten Serie. Den Motor eines Opel Kadett kann man besichtigen und stellt fest: "Der ist ja so klein, dass noch ein zweiter reingepasst hätte!" Anders dagegen bei den amerikanischen Corvette, die imposante Motoren unter ihren Hauben vorweisen können und die einen ebenso coolen Sound haben. Der lauteste unter den ausgestellten Fahrzeugen ist und bleibt aber der Lanz Bulldog. Sein tief dröhnendes Tuckern zum Antrieb der Schwungscheibe ist noch lange laut und deutlich zu hören, als er am Abend wieder in Richtung Heimat fährt. Doch nicht nur die Fahrzeuge fallen auf, auch die Händler mit ihren Teilen, Ansteckern, Modellen und mehr finden Beachtung in der Szene.

    Foto: ste

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