STADTHAGEN (bb). Der Förderverein ehemalige Synagoge Stadthagen hat Spender und Unterstützer in einer kleinen Feier über den Stand von Sanierung und Umbau des früheren Gotteshauses informiert. Etwa auf den Herbst dieses Jahres ist der Abschluss der Arbeiten an der eigentlichen Gebäudes-Substanz geplant, möglicherweise ab dem Frühjahr 2016 könnte die ehemalige Synagoge dann in ihrer neuen Funktion als außerschulischer Lernort genutzt werden.
Bernd Hellmann, Vorsitzender des Fördervereins, erklärte in seiner Begrüßung, dass bereits in diesem Stadium der Sanierung erkennbar werde, dass sich die ehemalige Synagoge zu einem Schmuckstück in Stadthagen entwickle. Seit dem Start der Planungen zur Umgestaltung im Jahre 2008 habe der Förderverein einen langen und mühsamen Weg zurückgelegt, so Hellmann. "Wir haben anfangs geglaubt, wir sind etwas schneller". Mittlerweile habe der Verein die veranschlagte Gesamtsumme für die Umgestaltung von rund 500 000 Euro jedoch nahezu gesammelt. Die "Helfer der ersten Stunde" hätten kräftig mit angepackt und viele Arbeiten wie das Ausschachten im Erdgeschoss oder das Abschlagen des alten Putzes in Eigenleistung erledigt. Kassierer Wolfgang Rehrmann gab anschließend bei einem Rundgang einen Überblick über die bereits erfolgten und die noch anstehenden Maßnahmen. Ein Anbau mit Toilette und Lagerraum ist entstanden, das Dach ist saniert, die putzfreie, geklinkerte Südseite neu verfugt. Die Bögen an den Fenstern sind wieder sichtbar, ebenso die ursprüngliche Form der Eingangs-Tür. Drei der Außenseiten werden wieder verputzt, eine Fußboden-Heizung wird installiert. Neue Fenster gestaltet vom Künstler Frieder Korff sollen eingesetzt werden. Es wird der aufwändige Innenausbau folgen. Im Erdgeschoss soll ein Gedenk- und Versammlungsraum entstehen, im Obergeschoss ein Lern-Ort mit Computer-Arbeitsplätzen. Weil in Stadthagen keine jüdische Gemeinde mehr ihren Mittelpunkt hat, wird die ehemalige Synagoge nicht in ihrer einstigen Funktion als Gotteshaus genutzt. Allerdings soll die Umgestaltung eine solche Nutzung nicht ausschließen, falls sich in Zukunft wieder eine jüdische Gemeinde formieren sollte.Foto: bb