Kreis Lippe . Zahl der Arbeitslosen ist in Lippe im Juli um 508 Personen zu auf 13.356 Frauen und Männer angestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat Juni von 7,1 Prozent auf 7,4 Prozent im Juli. Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold, erklärt die Juli-Bilanz so: "Verhaltene Personalpolitik der Unternehmen im Sommer sowie der Ferienbeginn und das damit einhergehende Ende von Schule und Ausbildung konzentrieren sich in diesem Jahr weitgehend auf den Juli und August und beeinflussen damit die Arbeitsmarktentwicklung in diesen Tagen deutlich. Vor diesem Hintergrund steigt die Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich (SGB III-Arbeitslosigkeit) saisonal spürbar an. Spätestens im September", so Thiele, "ist dann allerdings auch wieder ein deutlicher Rückgang der Gesamtarbeitslosigkeit zu erwarten: Die Unternehmen stellen nach der Ferienzeit wieder ver-stärkt Arbeitskräfte ein und diejenigen, die ausbilden, haben ihre neuen Auszubil-denden bereits zu August oder September eingestellt." In beiden Rechtskreisen stieg die Arbeitslosigkeit in Lippe im Juli an: Im Rechts-kreis SGB III (Versicherungsbereich) lag der Bestand an Arbeitslosen im Juli bei 3.754 Männern und Frauen. Das sind 340 Personen mehr als im Vormonat, gleich-wohl 345 Menschen weniger als im Vorjahr. Im Rechtskreis SGB II (Grundsiche-rung) gab es im Juli 9.602 Arbeitslose, das ist ein Plus von 168 Frauen und Män-nern gegenüber Juni. Die anteilige SGB III-Arbeitslosigkeit lag im Juli 2015 bei 2,1 Prozent. Die anteilige SGB II-Arbeitslosigkeit betrug 5,3 Prozent. In den einzelnen Dienststellen des Agenturbezirkes Detmold stellen sich die Ar-beitslosenquoten aufsteigend sortiert folgendermaßen dar: Geschäftsstelle Lemgo (5,9 Prozent), Geschäftsstelle Blomberg (6,7 Prozent), Geschäftsstelle Bad Salzuf-len (7,7 Prozent), Hauptagentur Detmold (8,3 Prozent). Vergleichsweise günstig entwickelte sich die Arbeitslosigkeit einmal mehr in Lemgo. Dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um fünf Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Bad Salzuflen mit einer Abnahme von zwei Prozent. Im Agenturbezirk Detmold waren im Juni 1.522 Arbeitsstellen gemeldet, und somit 271 Stellen mehr als im Vorjahresmonat. Arbeitgeber meldeten im Juli 596 neue Arbeitsstellen, das waren 18 Stellen mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind 3.933 Stellen eingegangen, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von 300 Stellen bzw. acht Prozent entspricht. Ostwestfalenweit ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent angestiegen. Im Juli 2014 waren es 6,9 Prozent. In allen vier OWL-Arbeitsagenturen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat. In der Agentur Bielefeld ist ein Anstieg um 2,4 Prozent zu beobachten, in Herford um 3,1 Prozent, Detmold folgt mit einem Anstieg von 4 Prozent und Pa-derborn mit 5,2 Prozent. Gegenüber Juli 2014 lagen drei von vier OWL-Agenturen unter dem Vorjahreswert. Nur in Bielefeld stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent. Paderborn verzeichnete ein Minus von 2,6 Prozent, Detmold minus 3,5 Prozent und Herford minus 6,6 Prozent. Auf dem Ausbildungsmarkt stehen aktuell 684 unversorgten Bewerbern 478 unbe-setzte Ausbildungsstellen gegenüber. Die Endspurtvermittlung ist in vollem Gange, weshalb sich Jugendliche, die bis dato noch keine Ausbildungsstelle gefunden ha-ben, unbedingt in engem Kontakt mit den Berufsberatern der Detmolder Ar-beitsagentur stehen sollten. "In diesen Tagen passiert noch viel auf dem Ausbil-dungsmarkt", betont Thiele. "Kleine Handwerksbetriebe stellen spontan ein, Ju-gendliche entscheiden sich kurzfristig für und gegen eine oder andere Angebote, so dass Betriebe zeitnah nachbesetzen. Jugendliche sollten gerade jetzt bei ihrer Lehrstellensuche am Ball bleiben!" Für viele andere junge Menschen geht in diesen Tagen freilich die Lehrzeit zu Ende – und damit stehen Azubis vor der Frage: Werde ich übernommen oder muss ich mir einen anderen Job suchen? Nicht immer können oder wollen Arbeitgeber darauf frühzeitig eine Antwort geben. Wer befürchtet oder sogar schon weiß, dass er von seinem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wird, sollte so bald wie möglich die Initiative ergreifen und nach neuen Möglichkeiten Ausschau halten. Statt erst mal abzuwarten, sollte man sich zunächst frühzeitig arbeitssuchend melden und sich, wenn nötig, beraten lassen. "Wer zu spät aktiv wird, läuft Gefahr, nicht rechtzeitig etwas Neues zu finden und arbeitslos zu werden – weder für den Lebenslauf noch fürs Selbstbewusstsein ist das besonders günstig", weiß Heinz Thiele, Chef der Detmolder Arbeitsagentur, und ergänzt: "Die eigentliche Arbeitslosmeldung muss aber weiterhin persönlich bei der zuständigen Arbeitsagentur erfolgen." Kontakt zur Arbeitsagentur über die kostenfreie Service-Rufnummer 0800 – 4 55 55 00 oder ganz bequem über die kostenlose BA-App.
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Verhaltene Personalpolitik
Zahl der Arbeitslosen in Lippe im Juli leicht angestiegen
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