1. Störche machen Werbung in eigener Sache

    Informativer Schautag zum 30-jährigen Bestehen der Elbrinxer Station

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    Elbrinxen (afk). Die Storchenstation in Elbrinxen ist zweifelsohne eine Attraktion. Was vor 30 Jahren mal ganz klein und zunächst als Versuch startete, den bedrohten Weißstörchen eine Art beschützte Heimat zu bieten, hat sich inzwischen zu einem Publikumsmagneten und Werbefaktor nicht nur für das Dorf, sondern sogar für die Großgemeinde Lügde entwickelt. Und was selbstverständlich noch viel wichtiger ist: Die Störche selbst haben diese Station mit ihren zahlreichen Horsten längst angenommen. Wie wohl sie sich offensichtlich fühlen, davon konnten sich jetzt die zahlreichen Gäste beim Tag der offenen Tür überzeugen, die die Anlage besuchten und sich mit interessanten Informationen rund um den Weißstorch von Rolf Klinge versorgen ließen. Der erfahrene Geflügelzüchter hat die Stelzvögel in sein Herz geschlossen, steht immer parat, wenn fachliche Fragen zu klären oder fachmännische Hilfe gefragt ist. Klar, dass er zur Freude der wissbegierigen Besucher mit so mancher Anekdote und vielen Geschichten aufwarten konnte und so höchst unterhaltsam und unermüdlich erzählte. Aber damit nicht genug: Der Vorstand um den Vorsitzenden des "Vereins zum Schutze des Weißstorches" (so heißt er offiziell), Günter Kopei, hatte sehr übersichtliche Schautafeln gestaltet, auf denen neben wunderschönen Aufnahmen von den Störchen in allen nur denkbaren Lebenslagen auch viele Informationen über "Meister Adebar" vermittelt wurden. Zudem schienen die Störche selbst auch zu spüren, dass sich die Aktivitäten rund um das Storchenhaus, das Gehege und die Voliere um sie drehen würden und sorgten mit eleganten Flugeinlagen mit ihren weiten Schwingen für so manches "Oh" und "Ah" und Klicken vieler Fotoapparate. 16 erwachsene Storcheneltern und 20 Jungvögel bevölkern derzeit die Elbrinxer Station und boten den Gästen sozusagen "Anschauungsunterricht aus der ersten Reihe". Ob Erwachsene oder Kinder – sie alle genossen diese heute selbst in dörflichen Gegenden keineswegs mehr alltäglichen Anblicke und dürften sie bestimmt gern als wertvolle Erinnerung behalten haben. Die Jungtiere werden sie in Zukunft nicht mehr in Elbrinxen sehen, denn die werden im Gegensatz zu den meisten ihrer Eltern nach ihrem Überwinterungsflug in wärmere Gegenden der Erde nicht mehr hierhin zurückkehren. Damit sie den Strapazen auf ihren tausende Kilometer langen Flügen nach Nordafrika oder in die Türkei gut überstehen, bekommen sie hier neben reichlich Nahrung auch das notwendige fliegerische Rüstzeug beigebracht. Und wenn den Tieren mal ein Unfall passiert, dann helfen wenn möglich die Mitglieder vom Storchenverein mit ihrer Erfahrung und dem notwendigen Fachwissen. Zurzeit befindet sich ein junger Weißstorch in der "Reha-Station" (Voliere), nachdem er mit einer Hauswand oder ähnlichem kollidiert sein musste, etwas lahmte und auch ein Flügel verletzt war. "Nichts gebrochen", stellten die Elbrinxer Storchenväter erleichtert fest. Aber einige Tage soll möglichst seine vollständige Leistungsfähigkeit hier noch im geschützten Raum der Voliere wieder hergestellt werden. Für die Besucher hatte sich der Verein an diesem Schautag neben den Informationen und Speisen vom Grill und von der Kuchenplatte wieder einiges einfallen lassen. Dabei konnte er sich auch auf die Unterstützung der Dorfgemeinschaft verlassen: die Jagdhornbläser, der Elbrinxer Posaunenchor und der Spielmannszug "Rot-Weiß" ließen es sich nicht nehmen, mit musikalischen Beiträgen diesen 30. Geburtstag bei fast idealer Witterung mit zu gestalten. Unter den Gästen befanden sich neben Heinz Meier aus Elbrinxen (er ist heute noch ganz aktiv dabei) mit Ulrich Kröger aus Wöbbel ein weiteres noch lebendes Gründungsmitglied des Vereins, der anfangs schon mit einigen Widerständen und der Bürokratie zu kämpfen hatte, bis es endlich grünes Licht für das Projekt "Storchenstation" gab. Mittlerweile wird die ehrenamtliche Arbeit des Vereins überall anerkannt und durch Auszeichnungen von den verschiedensten Verbänden auch entsprechend honoriert. Am meisten freuen sich die "Storchenväter" aber über die zunehmende Zahl von Einzelbesuchern und Gruppen, die das Jahr über nach Elbrinxen kommen, um sich die Anlage entweder selbst anzusehen und sich über die aufgestellten Infotafeln informieren oder aber fachkundig von Vereinsmitgliedern geführt zu werden. Die Besucher, die am Sonntag dort waren werden bestimmt von dieser Storchenstation schwärmen und beste Werbung für sie machen.

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