LINDHORST (jl). Kleine Musicaldarsteller ganz groß: Die Viertklässler der Magister-Nothold-Schule haben mit der Aufführung des Kinderstücks "Felicitas kunterbunt" ihre Gäste in der rappelvollen Mensa verzaubert. Das Publikum feierte sie nach 75 Minuten tierischem Bühnengeschehen wie richtige Stars – mit tosendem Applaus, Jubelrufen und der unmissverständlichen Forderung nach mehreren Zugaben.
Kein Wunder, die Grundschüler performten mit einem schauspielerischen, gesanglichen und tänzerischen Talent, als hätten sie noch nie etwas Anderes gemacht. Ob als trotteliger Bär Bertram oder besserwissender Fuchs Schlaumi, als Piraten oder Indianer, als Horde Pinguine oder als Känguru-Koala-Combo oder sogar als der personifizierte Hass: Die kleinen Akteure gingen in ihren Rollen auf und überzeugten mit lebendig vorgetragenen Texten. Unter Anleitung ihrer engagierten Musiklehrerin Alina Böttcher, die das Ganze gemeinsam mit Anna Hohmann inszeniert hatte, sangen sie aus voller Kehle und tanzten mit vollem Körpereinsatz. Dabei strahlten sie um die Wette – obgleich der Inhalt Groß und Klein durchaus zum Nachdenken anregte. "Wie die schon aussieht – ganz anders als wir, so kunterbunt", mobben die tierischen Bewohner einer Truhe die Neue, Felicitas, die nicht weiß, woher sie kommt. Da mischt sich der große Zauberer Rabador ein und versperrt die Kiste mit einem magischen Schloss. Mit dem "Buch der Sprüche"– eigene Zauberformeln wie "Hokuspokus Feuerwehr, wo bekomm ich ein Flugzeug her?" hatten ihre Wirkung verfehlt – und einem wegweisenden "Piratenkäpt’n" zaubern sich Felicitas, Detektiv Franz Findig und ihre tierischen Begleiter von Kontinent zu Kontinent. Sie müssen den im "Herz der Welt" verborgenen Schlüssel finden. Sie tanzen mit Kängurus und Koalas in Australien, treffen in der Antarktis einen singenden Eisbären, begegnen einem Indianerstamm in der amerikanischen Prärie, folgen dem Ruf der Trommel nach Afrika und bekommen von den Chinesen und ihrem bunten Drachen den weisen Rat mit auf den Weg: "Ein offenes Herz ist stärker als jede verschlossene Tür." Die Freunde halten zusammen und lassen sich auch nicht von den Intrigen des "Hasses" entzweien und schaffen es tatsächlich das Zauberschloss zu öffnen. Die Moral von der Geschicht‘: Es ist nicht wichtig wer oder was wir sind, sondern wie wir miteinander umgehen. "Woher ich komme, weiß ich immer noch nicht, aber wohin ich gehöre", sagt Felicitas zum Schluss und zeigt auf ihre tierischen Freunde. Foto: jl