1. Ein Verein kämpft jetzt gegen die Mastentrasse

    Bürgerinitiative gründet eine überörtliche Interessengemeinschaft

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    POHLE (al). Bisher war es nur eine Initiative, die seit Monaten ihren Protest gegen eine mögliche Hochspannungsleitung durch das Deister-Sünteltal formuliert und unter anderem mit großen Bannern Ausdruck verleiht. Doch jetzt hat sich sogar ein gemeinnütziger Verein gegründet. Sein Name: "Interessengemeinschaft Contra Südlink – Sünteltal-Weserbergland".

    Während auf Bundesebene längst eine Bewegung eingesetzt hat, die statt hoher Masten eine mögliche Erdverkabelung der Gleichstromleitung von der Küste bis nach Süddeutschland vorsehen könnte, haben 13 Gründer ihren Kampf gegen eine mögliche Bedrohung von Gesundheit und Umwelt ganz bewusst auf rechtliche Füße gestellt. "Wir sind ja für die Energiewende und auch für den Südlink", betont ausdrücklich die einstimmig gewählte Vorsitzende Ute Hübner, "aber uns geht es darum, wie er gebaut wird". Und das dürfe eben nicht nahe menschlicher Siedlungen und auch nicht in schützenswerten landschaftlichen Bereichen geschehen. Mit dem aus Beber stammenden Karsten Homeier als zweiten Vorsitzenden, der Pohlerin Susanne Fischer als Kassenwartin sowie dem Kleinhegesdorfer Bernd Ellersiek als Schriftführer war der Vorstand schnell perfekt. Die Mitglieder der ersten Stunde kommen aus dem Deister-Süntel- und dem Auetal. "Aber wir haben auch schon Kontakte nach Hameln und Nienburg", verriet Hübner. Sie rechnet damit, dass angesichts des niedrigen Beitrags und der steuerlichen Berücksichtigung von Spenden bald noch mehr Unterstützer ihren Beitritt erklären. Sie können dies über die in Kürze freigeschaltete Homepage oder direkt bei Ute Hübner unter (05043) 961982 tun. Der junge Verein plant Aktionen, will weiter intensive Aufklärung betreiben und sich selbst über technische Details und Alternativen informieren. Auch die bereits in vielen Orten montierten 40 Protest-Plakate sollen noch ergänzt werden. "Das stärkt den Wiedererkennungswert", ist sich Hübner sicher, "und zeigt den Protest einer ganzen Region". Um zu verdeutlichen, wie sich eine mächtige Mastentrasse optisch auswirke, soll demnächst ein Heliumballon bis zur vorgesehenen Leitungshöhe aufsteigen. Ein wenig enttäuscht zeigte sich Hübner über die etwas dünne Publikumskulisse in der Gründungsversammlung. Angesichts des Sommerabends hatten offenbar viele die heimische Terrasse vorgezogen. Auch die Einladungen an "Politiker aller Couleur" blieben ohne Resonanz. Nur der SPD-Landtagsabgeordnete Karsten Becker war gekommen und sicherte seine Unterstützung zu. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Maik Beermann ließ sich urlaubsbedingt entschuldigen. Foto: al

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