1. Am 1. Juli ist die Ortsfeuerwehr Ottensen Geschichte

    81 Jahre alte Löschbündnis wird kommendes Jahr aufgelöst / Beschluss der Politik / Nur noch zehn Aktive

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    Mit dem Beschluss folgte die Mehrheit im Rat der Empfehlung des Feuerwehrschutzausschusses, der sich für eine Auflösung ausgesprochen hatte. Ursprünglich hatte der Rat einstimmig auf seiner Sitzung im Juli dafür plädiert, die Feuerwehren Ottensen und Lindhorst zu einer Feuerwehr am Standort Lindhorst zusammenzuführen. Das Gremium beauftragte die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Feuerschutzausschusses, mit Beteiligten der beiden betroffenen Wehren sowie dem Gemeindebrandmeister ein Konzept für die Ausgestaltung der Zusammenlegung "auf der Grundlage örtlich geprägter Strukturen und sozialer Gesichtspunkte auszuarbeiten". In der von Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther erstellten Vorlage, die sowohl dem Fachausschuss als auch dem Samtgemeinderat zur Verfügung gestellt wurde, kommt Günther zu dem Schluss: "Im Ergebnis muss festgestellt werden, dass die geführten Gespräche nicht fruchtbar verlaufen sind und damit kein Konzept vorgelegt werden kann". Die Hoffnung, darauf hinwirken zu können, dass viele aktive Feuerwehrmitglieder der Ottenser Wehr ihren Dienst in einer gemeinsamen Wehr am neuen Standort fortführen würden, sei vergeblich gewesen. Lediglich zwei oder drei Ottenser Uniformträger seien bereit, der Ortsfeuerwehr Lindhorst beizutreten. Im Juli hatte sich der Rat mit dem damals frisch erstellten Feuerwehrbedarfsplan beschäftigt. Darin war der Gutachter zu dem Ergebnis gekommen, dass "das Feuerwehrhaus Ottensen für die Gebietsabdeckung nicht erforderlich ist und zudem personelle Einschränkungen sowie bauliche Mängel am Feuerwehrhaus Ottensen bestehen". Er hatte sich deshalb für die Zusammenlegung der beiden Wehren ausgesprochen. Nachdem sich der vom Rat eingesetzte Fachausschuss im Vorfeld ausgiebig dem Thema gewidmet hatte, fiel die Aussprache im Rat knapp aus. In einer persönlichen Stellungnahme gab SPD – Ratsherr Heinz – Dieter Lauenstein zu Protokoll, ihn beschleiche ein ungutes Gefühl, wenn die Ortsfeuerwehr Ottensen aufgelöst werde. "Ich bedauere das außerordentlich", sagte er. Schließlich werde jeder Feuerwehrmann gebraucht. Es dränge sich der Eindruck auf, "das geschieht gegen den Willen einzelner". Sein Vorschlag, die Ortsfeuerwehr vielleicht als Traditionsverein weiterzuführen, stieß am Ratstisch nicht auf Zustimmung. Die CDU stelle sich hinter die Empfehlung zur Auflösung, erklärte CDU – Fraktionssprecher Burkhard Pieper und wies noch einmal auf die vielen fruchtlosen Bemühungen hin, um zu einer Zusammenlegung zu kommen. Frank Stahlhut (SPD) bezeichnete die Ottenser Wehr als "kränkelndes Kind" unter den Feuerwehrwehren der Samtgemeinde. Seit vielen Jahren zeige sich das Problem, dass die Ortsfeuerwehr Ottensen nicht über den Mindestbestand an aktivem Personal verfüge. Der Ottenser Ortsbrandmeister Matthias Blume und Lindhorts Ortsbrandmeister Jörg Böhnke erklärten auf Nachfrage, dass inzwischen neun der 19 Aktiven die Ottenser Wehr verlassen haben. Foto: bt

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