1. Ziegel im Sekundentakt produziert

    Eimerkettenbagger, Kollergang und Strangpresse in Betrieb erleben

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Lage. Im Lagenser LWL-Ziegeleimuseum wird wieder produziert. In der ersten Augustwoche ist die 80 Jahre alte Maschinenziegelei in Betrieb und formt Ziegel im Sekundentakt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt Besucher vom Samstag, 1. August, bis einschließlich Sonntag, 9. August, dazu ein, die Produktion mitzuerleben.

    Die Ziegelproduktion erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst wird der Lehm mit dem großen Eimerkettenbagger abgebaut. Am Samstag, 1. August, und Donnerstag, 6. August, können Gäste zusehen, wie der "mechanische Spaten" jeweils von 11 bis 17 Uhr eine Tonne Lehm in nur 15 Minuten in die Loren schaufelt. Die mit Ton gefüllten Waggons werden an den übrigen Produktionstagen (02., 04., 05., 07., 08., und 09. August) jeweils von 10 bis 11 Uhr und von 14 bis 15 Uhr mittels Seilwinde den Schrägaufzug zum Maschinenhaus hochgezogen. Danach beginnen die Räder des tonnenschweren Kollergangs den Lehm so fein wie möglich zu mahlen und bringen dabei die gesamte Anlage zum Schwingen. Über Förderbänder gelangt das Gemenge in die Strangpresse. Sie formt einen kontinuierlichen Strang aus Ton, von dem stündlich mehrere hundert Ziegel abgeschnitten werden. Die Maschinenziegelei ist jeweils von 11 bis 13 Uhr und 15 bis 17 Uhr in Betrieb. Am ersten Sonntag, 2. August, laden die Feldbahnfreunde zudem von 11 bis 16 Uhr zu Fahrten mit der Feldbahn ein. Bei einer Runde um das Gelände der einstigen Tongrube der Ziegelei Beermann können die Besucher einen Eindruck von der Größe des Abbaugebiets bekommen. Am Montag, 3. August, hat das Museum geschlossen. LWL-Museumsleiter Willi Kulke erklärt: "Wir haben noch nie zuvor so lange am Stück produziert. Bisher haben wir an ein bis zwei Wochenenden im Jahr Ziegel hergestellt, eine ganze Woche Produktion stellt eine Herausforderung für das gesamte Team des Museums dar, ist aber auch besonders spannend für unsere Besucher." Und Ziegelmeister Sebastian Henjes ergänzt: "Wir produzieren zum ersten Mal so intensiv, damit unsere Besucher nachvollziehen können, wie eine Maschinenziegelei gearbeitet hat. Einige Arbeitsschritte, die im Betrieb der Ziegelei Beermann noch gleichzeitig stattgefunden haben, werden bei uns nacheinander durchgeführt. Das dient der Sicherheit, und so haben wir ausreichend Zeit, um Fragen zu beantworten." Insgesamt werden in dieser Produktionswoche rund 40.000 Ziegel hergestellt. Aus einigen dieser Rohlinge werden in Kinder- und Erwachsenenprogrammen Kunstwerke entstehen, aber der Großteil der Produktion wird über das kommende Jahr getrocknet und zum nächsten Museumsfest im Mai 2016 im Ringofen gebrannt. Die gebrannten Ziegel werden anschließend an Museen und Privatleute für die Restaurierung historischer Gebäude verkauft.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an