LANDKREIS (tr). Stürme, Unwetter, Unfälle und Brände: Mit dem Jahr 2014 geht auch für die freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Schaumburg ein ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr zu Ende. "Viele Einsätze mussten von den Kameradinnen und Kameraden, sehr oft an der körperlichen und psychischen Belastungsgrenze, bewältigt werden", teilte der Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote in einem Grußwort mit. "In gewohnter und zuverlässiger Weise haben sie diese Aufgaben hervorragend bewältigt. Es hat sich deutlich gezeigt, dass gerade in der durch den demografischen Wandel geprägten Zeit ein flächendeckendes, ehrenamtliches Feuerwehrsystem unverzichtbar ist." Für das kommende Jahr und darüber hinaus machte Grote einige Herausforderungen aus: Mitgliedergewinnung, Tagesverfügbarkeit und Beibehaltung der Einsatzbereitschaft. Diese würden "sehr viel Engagement aller Verantwortlichen voraussetzen und beinhalten". Schwierigkeiten seien im Bereich der Führungskräfte zu erwarten, da dort die Zuteilungquote aktuell nur bei rund 50 Prozent liege. "Es ist den Kameradinnen und Kameraden, die bereit sind, die Ausbildung zu absolvieren, nur schwer zu vermitteln, dass eine mögliche Wartezeit von ein bis zwei Jahren bis zu einer Zuteilung und Absolvierung der erforderlichen Lehrgänge entstehen kann." Es bedürfe wirksamer Mittel des Landes sowie einer Aufstockung der Lehrkräfte und eines zügigen Ausbaus des Trainingsgeländes in Celle-Scheuen, so Grote weiter. "Ich bin mir durchaus der finanziellen Auswirkungen bewusst, aber ohne eine fundierte, zeitgerechte Ausbildung ist das System gefährdet. Ohne Zweifel haben wir aber auch mit der kurzfristigen Nichtbelegung von Lehrgängen, teilweise ohne Möglichkeit einer Weitergabe, zu kämpfen, die in beruflichen und krankheitsbedingten Gründen zu sehen sind."
Einen großen Vorteil für die Feuerwehren im Landkreis Schaumburg sieht Grote in der flächendeckenden Ausstattung mit Jugendfeuerwehren: "Ohne diesen Unterbau wäre der Fortbestand vieler Feuerwehren nicht gewährleistet, da der Zulauf der sogenannten Seiteneinsteiger sehr gering ist." Auch sei die Anzahl von 64 Kinderfeuerwehren erfreulich, woraus die Jugendfeuerwehren viele Mitglieder rekrutierten. Um einem Mitgliederrückgang in den Jugendfeuerwehren wirksam entgegenzutreten, müssten die Gründungen von Kinderfeuerwehren weiterhin nachhaltig forciert werden. Auch einige Änderungen im Betrieb kommen im neuen Jahr. In vielen Städten und Gemeinden im Landkreis wird die Brandschutzbedarfsplanung künftig durch interne oder externe Ausarbeitungen durchgeführt. Bisher ist dies im Niedersächsischen Brandschutzgesetz als Kannvorschrift festgehalten, bei einer möglichen Anpassung des Gesetzestextes bestehe laut Grote aber die Aussicht, diese in eine Sollvorschrift zu ändern. "Ich sehe das als sehr gute Möglichkeit der Planungssicherheit mit verbindlichen Vorgaben in der Ausstattung für die Feuerwehren", so der Kreisbrandmeister. Die Auslieferung des neuen Einsatzleitwagens 2 erfolge im kommenden Februar oder März. Weitere altersbedingte Ersatzbeschaffungen der Fahrzeuge müssten geplant und die nächsten Jahre umgesetzt werden. Eine Sache bleibt aber definitiv beim Alten: "Das Jahr 2015 wird alle Feuerwehren im Landkreis erneut herausfordern. Ich bin sicher, dass die bevorstehenden Aufgaben in gewohnter Weise zum Wohl der Schaumburger Bürgerinnen und Bürger gelöst werden", so Grote.