MARDORF (gi). Mardorf, am Nordufer des Steinhuder Meeres, hat keine Grundschule mehr. "Unsere Schule schließt nach mehr als 50 Jahren", sagt die Vorsitzende der Fördergemeinschaft der Grundschule Mardorf am Steinhuder Meer (der Verein befindet sich in der Auflösung), Silke Burow. Traurig seien alle, es gehe eine Ära zu Ende. Doch die von der Fördergemeinschaft organisierte Abschiedsfeier sollte die letzte gemeinsame Erinnerung bleiben. Eine bleibende Erinnerung haben die letzten Schulkinder am Eingang der Grundschule angebracht. Gemeinsam mit Gabriela Ulrich-Pfeifenbring von der Jugendkunstschule Neustadt wurden im Rahmen von Töpferarbeiten kleine Tafeln angefertigt und aufgehängt. 1959 ging die Schule in Betrieb, daran konnten sich gut Friedel Dankenbring und Helmut Manthey erinnern. Beide waren selbstverständlich auch bei der Abschiedsfeier anwesend. 16 Kinder sind die letzten Beschulten in Mardorf. Zwölf Viertklässler werden in Schulen nach Neustadt fahren, zwei kommen in die zweite Klasse in Schneeren und zwei in die zweite Klasse in Rehburg. Die Schulkinder können nach Schneeren mit dem Bus im Rahmen des Schülerverkehrs kommen, er hält direkt vor der Schule. Nach Rehburg gibt es keine Verbindung, die durch den Schulträger gesichert ist. Dass die Kinder in Schneeren beschult werden, sei für vier Jahre zugesichert. Ortsbürgermeister Hubert Paschke zeigte sich traurig und enttäuscht über die Schulschließung. Es tue ihm in der Seele leid. "Es ist die einzige Grundschule bis heute, die in der Stadt Neustadt geschlossen wird", so Paschke. Er bezeichnete dieses als ein Bauernopfer. "Hier ist politisch was schief gelaufen", sagte ein trauriger Ortsbürgermeister. Zum letzten Schulfest kam der Bastibus des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (Kinder können darin kreativ arbeiten), eine Olympiade führten die Viertklässler vor. Eingeladen war auch Gitarrist und Liedermacher Sören Bartz. Mit den Kindern wurde das Lied "Wir sind die Grundschule Mardorf am Steinhuder Meer" gesungen. Foto: gi
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Die Ära der Grundschule Mardorf ist jetzt zu Ende
Paschke: "Hier ist politisch was schief gelaufen"
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