OS: Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Krankenhaus die Gesundheitsversorgung in Schaumburg nachhaltig aufwertet. Die bundespolitischen Rahmenbedingungen haben nur den Weg einer Zusammenlegung zugelassen. Das kann man beklagen, man kommt daran nicht vorbei. Die Entscheidung zu zentralisieren ist richtig gewesen und heute immer noch richtig. Die allermeisten Menschen in Obernkirchen zweifeln nicht am Krankenhaus. Das ist doch die positive Nachricht und nicht dass man nicht jeden überzeugt hat.
SW: Sozialministerin Cornelia Rundt hatte – ungünstigerweise – die Metapher "Geld versenken" in ihrer Rede verwendet. Prompt sprachen viele vom Millionengrab. Haben Sie für die Stadt einen Plan B, wenn beim Bau wirklich etwas schief gehen sollte?
OS: Der ehemalige Landesbischof Johannisdotter war in der "Pampa" und Frau Ministerin Rundt hat "Geld versenkt". Schön, dass Wortspiele derweilen schief gehen können.
Schön, dass Kritiker Wasser auf ihre Mühlen bekommen. Ich kenne nicht die vielen, die über ein Millionengrab sprechen. Vielleicht sind es ja die Zweifler. Für die Kosteneinhaltung wurden vom künftigen Betreiber Maßnahmen ergriffen. Die bisherige Bautätigkeit liegt im Zeitplan, Komplikationen sind mir nicht bekannt.
SW: Anderes Thema: Was macht eigentlich die Obernkirchener Innenstadt? Gibt es neue Mieter beziehungsweise Käufer?
OS: Die Leerstände in der Innenstadt Obernkirchen haben sich geringfügig verringert. Die Entwicklung der Einkäufe in Obernkirchen hat sich in den letzten Jahren verbessert. Das weisen die Zahlen der CIMA aus. Kleine Dienstleister im Bereich Soziales und Gesundheit haben ihren Platz mittlerweile in Obernkirchen gefunden. Wenn Sie aber kleine, neue Einzelhandelsgeschäfte mit individueller Beratung meinen, die gibt es nur vereinzelt in Nischen. Der Kunde hat mit seinem Kaufverhalten in der Vergangenheit entschieden, dass inhabergeführte Geschäfte nur sehr spezialisiert weiter bestehen können.
SW: Viele können sich die Innenstadt als "Stadt für Künstler" vorstellen, mit Ateliers in den Leerständen. Glauben Sie, diese Idee hat Potenzial?
OS: Wenn die Interessen von Vermietern und Mietern übereinkommen, lassen sich viele Dinge vorstellen.
Solche Initiativen aber können nicht verordnet werden. Sollten sie sich aber entwickeln, können im Rahmen unserer Förderprogramme bzw. aus Mitteln des Stadtmarketings eventuell Unterstützungen erfolgen.
SW: Was wünschen Sie sich für die Stadt Obernkirchen im Jahr 2015 – und welchen Ausblick können Sie den Bürgern auf Veranstaltungen geben?
OS: Persönlich würde ich mir für die Stadt Obernkirchen wünschen, dass die Menschen ihre Stadt etwas positiver sehen.
Das ist ein kleiner Wunsch, aber vielleicht kein einfacher. Das oft zitierte, negative Image von Obernkirchen ist zu einem großen Teil hausgemacht. Die Außenwahrnehmung Obernkirchens von Gästen ist eine ganz andere.
Ich verbinde mit Obernkirchen positives: Ein Ort wo ich gut leben kann, ein vielfältiges Vereinsangebot und viele Menschen, die sich engagieren. Ich lade die Obernkirchener ein, an den verschiedenen Festen in Obernkirchen teilzunehmen. Als da wären das La-Flèche-Park-Fest, das Bürgerschützenfest, das 10. Internationale Obernkirchener Bildhauer-Symposium, das 2. Obernkirchener Musikfest.
Daneben wird es auch eigene Veranstaltungen zu unserem Doppeljubiläum der Stadt geben. Falls es jemand noch nicht weiß, wir feiern 2015 in Obernkirchen 400 Jahre Stadtrechte und 450 Jahre Fleckenrechte.
SW: Ihr Leitspruch für das neue Jahr?