Detmold (kh). Prof. Dr. Thomas Grosse und Jelka Lüders sind guter Laune. Nicht nur, weil sich für den Rektor der Hochschule für Musik und die Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros ein arbeitsreiches Sommersemester dem Ende neigt und ein paar wohlverdiente Urlaubstage winken. Sondern vor allem auch deswegen, weil die Monate des Planens und Programmabstimmens beendet sind und die Vorschaubroschüre der kommenden Meisterkonzertsaison druckfrisch vor ihnen liegt.
Schlägt er es auf, leuchten dem Leser Bilder und Namen von Künstlern entgegen, die auf den Podien des internationalen Musiklebens als Solisten konzertieren und deren Leidenschaft Kammermusik ist. Mit ihrem Können, ihrer Kenntnis und ihrem Engagement werden sie demnächst auch in Detmold auf der Bühne stehen und hier nicht nur außergewöhnliche musikalische Momente unmittelbar erlebbar machen, sondern auch Ansporn und Exempel für die rund 750 Studierenden der Musikhochschule sein. Und natürlich nicht zuletzt auch Ohrenschmaus für alle etwas älteren Semester bieten, die die Gelegenheit nutzen, ein Ticket oder Abonnement zu erwerben. Vom Barock bis zur Moderne navigieren die sechs Konzerte. Wobei die Veranstalter einen Schwerpunkt auf klassisch-romantisches Repertoire gelegt haben und damit dem Wunsch vieler Abonnenten nach "mehr Wohlfühlfaktor" Rechnung tragen ohne freilich den Bildungsauftrag, der mit der Konzeption der Reihe einhergeht, aus den Augen zu verlieren. Los geht’s am Dienstag, 6. Oktober – nicht mit einem Kammermusikkonzert im eigentlichen Sinne, aber mit einem, das der intensiven Chorarbeit der Hochschule geschuldet ist: Der Stuttgarter Kammerchor unter der Leitung von Frieder Bernius wird die Meisterkonzertsaison mit spätromantischer A-cappella-Musik eröffnen. Vier erfolgreiche Künstler, die üblicherweise als Solisten unterwegs sind, finden sich am Dienstag, 15. Dezember als Projektformation für das zweite Abo-Konzert zusammen: Sharon Kam (Klarinette), Carolin Widmann (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello) und Antti Siirala (Klavier). Im Zentrum des Abends steht die rund fünfzigminütige Komposition "Quatuor pour la Fin du Temps" von Olivier Messiaen. Außerdem auf dem Programm: Claude Debussys Sonate für Cello und Klavier in d-Moll sowie Béla Bartóks Komposition "Kontraste". "Wenn Musiker von Weltklasse wie Cellist Nicolas Altstaedt und Alexander Lonquich (Klavier) zusammen konzertieren, dann wird das für die Zuhörerschaft ein ganz besonderes Vergnügen", ist sich Grosse sicher. Vor allem, dass mit Altstaedt ein ehemaliger Jungstudierender der Hochschule an seine erste Ausbildungsstätte zurückkehrt, freut den Rektor. Am Dienstag, 9. Februar reisen die beiden Künstler mit Sonaten von Gabriel Fauré, Ludwig van Beethoven und Sergei Rachmaninow an. Am Dienstag, 4. April holen Lüders und Grosse Evgeni Koroliov ins Konzerthaus. Dieser Abend wird von der Kraft solistischen Musizierens zeugen. Das Programm, das der russische Pianist für sein Gastspiel zusammengestellt hat, ist eigens zum 10. Todestag des Komponisten György Ligeti konzipiert. Darüber hinaus sind Werke von Johann Sebastian Bach, Béla Bartók, György Kurtág, Frédéric Chopin und Claude Debussy zu hören. Mit François Leleux (Oboe) und Emmanuel Strosser (Klavier) werden am Dienstag, 10. Mai zwei weitere passionierte Kammermusiker in Detmold weilen. Die beiden etablierten Größen der Musikwelt spielen Werke, deren Bandbreite von der Romantik bis hin zu neuerer Oboenliteratur reicht. Zum Abschluss der Saison dürfen sich Konzertgourmets auf einen Liederabend freuen. Hierfür, so Lüders, sei es gelungen, einen Tenor zu verpflichten, der auf dem Weg zur internationalen Spitze sei: Daniel Behle. Am Flügel begleitet von Sveinung Bjelland interpretiert er Schuberts Liederzyklus "Die schöne Müllerin". Alle Konzerte finden im Konzerthaus der Musikhochschule statt. Beginn ist immer um 19.30 Uhr. Jeweils eine Stunde zuvor können sich die Konzerbesucher bei freiem Eintritt durch Studierende des Studiengangs Musikvermittlung/Musikmanagement in das Programm einführen lassen (18.30 Uhr Gartensaal / Palais). Schlechte und gute Botschaften am Rande: Die Abonnenten werden durchschnittlich immer älter, sodass die "Macher" mit dem nun vorgelegten Programm insbesondere die "Generation 45+" ansprechen möchten. Die Preise sind mit 100, 125 bzw. 150 Euro je Abo im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Hochschulangehörige und Schüler mit gültigem Ausweis zahlen jeweils die Hälfte. "Und", so Lüders, "wer sich für den Kauf eines Abos entscheidet, erhält im Verhältnis zum Erwerb von sechs Einzelkarten quasi ein Ticket gratis." Abonnements für die Meisterkonzertserie sind übertragbar und können ab sofort im Haus der Musik, Telefon 05231/302078 erworben werden. Der Verkauf von Einzelkarten (22, 27, 32 Euro) beginnt am Samstag, 5. September.v