1. Ein Sonntag mit allen Sinnen

    Orgelsommer lockt über 200 Besucher nach Cappel

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    Cappel (lig). Die drei "Ks", nämlich "Kirche-Kaffee-Konzert" des Lippischen Orgelsommer bieten für alle Sinne etwas: Über 200 Besucher ließen sich bei der dritten Station des Orgelsommers in Cappel gerne zu Kultur, Kuchen und Klängen entführen.

    "Es ist ein Nachmittag mit allen Sinnen" begrüßte Pastorin Iris Beverung die Gäste und verwies auf die drei "Ks". In Cappel gab es von Elfriede Ulrichs interessante Informationen über die Kirche. Der Heimatverein Cappel hatte fleißig Kuchen gebacken und lockte so mit Gaumenfreuden. Und schließlich beim Konzert von Anastasia Kovbyk an der Randebock-Steinmann-Orgel wurden nochmals andere Sinne angeregt. Martin Sieker vom Lippischen Heimatbund hatte zuvor berichtet, wie der Orgelsommer im ersten Jahr zu seinen Besuchern kam, da man befürchtete vor leeren Sitzreihen zu sein. Da endete kurzerhand ein Ausflug lipppischer Landfrauen beim Orgelsommer. Dieses war bei der zehnten Auflage nun wirklich nicht nötig, denn über 200 Gäste strömten nach Cappel. Elfriede Ulrich referierte über die Kirche, die 1231 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Name Cappel deutet darauf hin, dass in diesem Ort ursprünglich nur eine Kapelle vorhanden war. Im Jahre 1538 wurde auf einem Landtag beschlossen, in der Grafschaft Lippe das lutherische Bekenntnis einzuführen. Das reformierte Bekenntnis wurde erst 1605 verbindlich. Im Jahre 1827 stürzte die Cappeler Kirche ein. Es wird vermutet, dass sie nach der Zerstörung 1636 nur mit unzureichenden Mitteln wieder aufgebaut wurde, was dann zum Einsturz führte. Aber schon ein Jahr später war sie im Rohbau wieder fertig. Unter Schieferdach hängen drei Gussstahlglocken von 1921 mit den Inschriften "Glaube", "Hoffnung", "Liebe". Und diese Glocken bereiten der Kirchengemeinde jetzt Kopfzerbrechen, wie Pastorin Beverung erläuterte. "Sie sind seit 95 Jahren ein Provisorium und ein Glockensachverständiger hat uns mitgeteilt, dass hier Handlungsbedarf besteht sie zu erneuern", so Beverung. Dafür will die Gemeinde jetzt sammeln. Der Orgelsommer hält noch an drei weiteren Stationen. So am Sonntag, 26. Juli in der evangelisch-reformierten Kirche Schlangen. Hier gibt es ein Konzert von Mona Roshdestvenskyte auf der Orgel. Karolina Juodelyte wird am Sonntag, 2. August in der Kirche Heiligenkirchen das Orgelkonzert geben und Valentina Rieks (Sopran) und Michael Schmidt (Orgel) sind beim abschließenden Termin des Orgelsommers in der Kirche zu Wöbbel am Sonntag, 9. August zu hören. Alle Konzerte beginnen um 16.30 Uhr. Der Orgelsommer beginnt jeweils um 15 Uhr mit Kirchenführungen sowie Kaffee und Kuchen.

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