Die darauffolgenden zwei Tage standen ganz im Zeichen des musikalischen Austausches. Das Motto: "Bückeburg ist ganz Chor". Nicht nur in zahlreichen Begegnungskonzerten und Workshops, sondern auch im vierten Regionalen Chorwettbewerb stellten die Sänger ihr Talent und Können unter Beweis. Von einem "wunderbaren Auftakt – besser hätte es die Chortage nicht treffen können –" schwärmte Annette Schwandner, Leiterin der Kulturabteilung im Ministerium für Wissenschaft und Kultur. In ihrem Grußwort verwies sie auf die Vitalität sowie das flächendeckende und qualitätsvolle Angebot im Musikland Niedersachsen: "Das ist nur durch das herausragende Engagement der Bürger möglich." Ebenfalls voll des Lobes war Bürgermeister Reiner Brombach: "Wer diese Chöre nicht gehört hat, hat etwas verpasst." Er berichtete von der Tradition des Chorgesangs in der ehemaligen Residenzstadt, die viele gute Chöre habe und vor allem im Jugendbereich sehr gut aufgestellt sei. Dass das Chorwesen nicht nur lebe, sondern mitten in der Gesellschaft stehe und das Leben der Menschen bereichere, hob der Vizepräsident des Deutschen Chorverbandes Hartmut Doppler hervor. Wolfgang Schröfel, Präsident des Niedersächsischen Chorverbandes, betonte indes, wie wichtig es sei, den Wert der Kultur, insbesondere der Laienmusik verstärkt ins Bewusstsein zu rücken, stärke sie doch wie kein anderes Medium die Lebensfreude. "60 Chöre mit mehr als 2.000 Sängern bringen Bückeburg an diesem Wochenende zum Singen und Klingen", machte Schröfel Lust auf die bevorstehenden Tage. Tatsächlich: Wer die Sänger beobachte, mit ihren geschlossenen Augen, den Lächeln auf den Lippen, den verträumten Gesichtszügen und den mitschwingenden Körpern, ja der sah, dass sie die Musik leben. Bereitwillig ließ sich das Publikum in die Welt klangvoller Leichtigkeit entführen. Unter der Leitung von Stephanie Feindt begeisterte "Cantemus" mit einem breit gespannten Bogen von der Renaissance bis zur Moderne, vom "Lerchengesang" bis zum Gospelsong "Wade in the water". Dass sie zurecht bereits mehrfach prämiert sind, bewiesen die jungen Sänger von "Vivid Voices" mit einem Stil zwischen Oliver Gies und ihrer Leiterin Claudia Burghard. Mit eindrucksvoll fesch interpretierten Popsongs wie Rihannas "We found love" wandelte der Chor buchstäblich über die Bühne. Drei Werke aus drei verschiedenen Epochen gab die stimmgewaltige "Capella St. Crucis" unter der Leitung von Florian Lohmann zum Besten, von Barockmusik über den Frühromantiker Bach bis zum "Zeitgenossen" Franck Martin. Das Publikum honorierte die Auftritte mit langanhaltendem Applaus und Jubelrufen. Foto: jl
-
Drei Chöre, drei Stile, ein Erlebnis
Fulminantes Konzert eröffnet Chortage in Bückeburg / Viel Lob für Mitwirkende
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum