Studienreise durch OWL

Kreis Lippe/Detmold (ab). Fünf Studenten der Universität Ermland und Mazuren in Olsztyn (Polen) haben wieder das Lipperland erkundet. Im Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums haben sie sich in Sachen Umweltschutz fortgebildet. Zum Auftakt gab es eine Führung durch die Labore der Hochschule OWL in Detmold. Hier am Fachbereich für Umweltingenieurwesen hat man sich auf die Beseitigung von Medikamentenrückständen im Trinkwasser spezialisiert. Seit 1995 lädt der Rotary-Club Detmold-Blomberg alljährlich fünf polnische Studenten ein und macht mit ihnen die Tour zu kommunalen Abwasser- und Abfallbetrieben, Ingenieurbüros und privaten Unternehmen, die sich mit erneuerbaren Energie und Umwelttechnologien befassen. Zu den Highlights gehört die Führung durch die Müllverbrennungsanlage in Bielefeld. Auch die Besichtigung der Kläranlage in Detmold stand wieder auf dem Programm. Hier hatte die Detmolder Hochschule eine Versuchsreihe zur Beseitigung von Mikroschadstoffen aus dem Abwasser durchgeführt ("Lippe aktuell" berichtete). Mit einer neuartigen Methode, bei der Ozon und Aktivkohle zum Einsatz kommen, sollen beispielsweise Medikamentenrückstände deutlich besser ausgefiltert werden. Der Versuch sei sehr erfolgreich verlaufen, ein weiteres Projekt sei bereits in Planung. Die Studenten aus dem Nachbarland bekommen so brandaktuelle Ergebnisse mit, erläuterte Jan Felix Meier, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HS OWL. Über 100 polnische Studenten haben das Praktikum auf Einladung der Rotarier in den vergangenen 20 Jahren absolviert. Damit wolle man ihnen praktische Einblicke bieten, die so in Polen nicht möglich wären, erläutert Mitorganisator Gert-Peter Maekelburger. Gleichwohl sei die theoretische Ausbildung in Polen gut. Ein weiterer positiver Nebeneffekt des Projekts: Mögliche Vorurteile gegenüber Deutschland können die Studenten vor Ort prüfen und sicherlich überwinden. Die Völkerverständigung sei ein wesentlicher Teil des rotarischen Gedankens und liege dem Rotary-Club Detmold-Blomberg sehr am Herzen, betonte Hans-Bodo Goldbeck.