Mit Volldampf auf der Rockschiene

Horn-Bad Meinberg (cp). Voll und ganz der Rockmusik verschrieben hat sich das "Batze Open Air" im Beller Freibad. Das zieht: Zahlreiche Rockfans sind am vergangenen Samstag dem Lockruf des kleinen Festivals gefolgt und feierten zwischen Schwimmbecken, Beachvolleyballfeld und Liegewiese zur Musik von sechs Livebands. Am Freitag kamen dagegen Freunde elektronischer Klänge auf ihre Kosten. Ihre eigene Fangemeinde hatten "Gran Duca" mit in die Beller Batze gebracht. Schon beim Soundcheck kam das bis dato eher zurückhaltende Publikum aus der Reserve. Dutzende Musikbegeisterte wagten sich in den zuvor verwaisten Bereich direkt vor der Bühne, und mit den ersten Riffs des Quartetts ging es dann endlich richtig los: Zu allen Songs der Detmolder Mudrocker wurde getanzt, gepogt und das Haar geschüttelt. Den Weg zu diesem Stimmungsausbruch hatten zuvor die Kölner "Paper Skies" mit Alternative Rock, "Johnboy" mit handgemachtem Powerrock sowie der "Mother‘s Finest"-Gitarrist John Hayes und Band bereitet. Hayes, schon zum dritten Mal in Belle dabei und auch in Lippe kein Unbekannter, überzeugte mit fettem Sound und Spielfreude auf technisch höchstem Niveau. "Psychedelic Funk-Rock" nennt er seinen einzigartigen Stil, der auch im Beller Freibad Köpfe zum Wippen und Beine zum Zucken brachte – die Bandauswahl konnte sich auch in diesem Jahr wieder sehen lassen. Verantwortlich dafür ist eine fünfköpfige Projektgruppe um Paul-Hermann Linnemüller, Vorsitzender des Trägervereins Freibad Belle – ein gemischtes Team aus Männern und Frauen zwischen 20 und 50, – die dem Samstag eine ganz klare Rock-Schiene verordnet hat. Mit der Resonanz auf das Konzept zeigte sich Linnemüller überaus zufrieden: "Früher gab es am Samstag für jeden etwas, jetzt nur noch Rock und Punk. Da wissen die Gäste, was sie erwartet." An eine ganz andere Zielgruppe wendet sich der Freitag des Batze-Open-Airs: Erst trafen sich die Älteren zur "Beller Keller Revival Disco"später tanzte eine deutlich jüngere Feiermeute bis spät in die Nacht zu House- und Elektrosounds von DJ Adam van Garrel. "Der Freitag hat sich etabliert und war sehr gut besucht", resümierte Linnemüller. Weiteres Highlight war das traditionelle spektakuläre Höhenfeuerwerk am Samstag. Dank sommerlicher Temperaturen wagten sich auch einige Hartgesottene zum Flutlichtschwimmen ins Wasser. Aufwärmen konnten sie sich am Lagerfeuer, das bei Einbruch der Dunkelheit viele Nachtschwärmer anzog für Atmosphäre sorgte, oder mit leckeren Cocktails. Der Erlös des ehrenamtlich organisierten Festivals kommt vollständig dem Erhalt des Freibades zugute.