LANDKREIS (mk). Die Kreisjugendmusikschule Schaumburg hatte zu einem Klavierkonzert geladen. Drei Schülerinnen des Pianisten Erik Salvesen gestalteten das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Programm. Salvesen führte durch das Programm, gab aufschlussreiche Hinweise zu den Klavierstücken und stellte die jungen Pianistinnen dem interessierten Publikum vor.
Den Anfang machte die junge koreanische Pianistin Minji Kim, derzeit Studentin an der Kirchenmusikhochschule in Herford. Ihr Vortrag der berühmten Partita Nr. 1 in B-Dur von Johann Sebastian Bach bestach durch die transparente Gestaltung der melodischen Linien, die musikalische Phrasierung und das Herausarbeiten der verschiedenen Charaktere der einzelnen Tanzsätze. Die anschließend gespielte Sonate Nr. 12 in As-Dur von Ludwig van Beethovens ist vor allem durch den dritten Satz mit der Überschrift "Trauermarsch zum Tod eines Helden" berühmt geworden, dessen feierliches Pathos mit akzentuierten, vollgriffigen Akkorden von Minji Kim überzeugend gestaltet wurde. Im zweiten Teil des Konzerts erklangen zwei eher selten zu hörende Werke: Franz Liszts "Chapelle de Guillome Tell", das auf einer schweizer Alphornmelodie basiert, und Heitor Villa-Lobos‘"A prole do bebé" No. 1: "Negrinha", ein Charakterstück, inspiriert von einer schwarzen Holzpuppe. Die Abiturientin Friederike Grube aus Lübbecke, die als Hauptfach Schlagzeug spielt, trug die Stücke mit großer Virtuosität und sichtbarer Freude an den rasanten Läufen, Tonrepetitionen und rhythmischen Akzenten vor. Den Abschluss des Konzerts bildeten vier von Lucia Requardt vorgetragene Klavierstücke, mit denen sich die Rintelnerin nach vierzehn Jahren Klavierunterricht an der KJMS Schaumburg von ihrem Klavierlehrer Erik Salvesen verabschiedete. Den eindrucksvollen Anfang machte Franz Liszts "Funérailles", ein groß angelegter virtuoser Trauermarsch. Willkommener Ruhepunkt inmitten virtuoser und klanggewaltiger Werke war das folgende einfühlsam interpretierte Intermezzo A-Dur op. 118, Nr. 2 von Johannes Brahms. Die anschließend vorgetragene "Rhapsodie espagnole" von Franz Liszts bildete den glanzvollen Höhepunkt des Konzerts. Energiegeladen und mitreißend war auch das letzte Klavierstück, Serge Prokofjews "Precipitato" aus der Sonate Nr. 7 B-Dur op. 83. Erik Salvesen, der das souveräne Spiel seiner Schülerinnen sichtlich genossen hatte, erläuterte, dass Lucia Requardts anspruchsvolles Programm bereits auf dem Niveau eines Examenskonzertes einer Musikhochschule angesiedelt sei. Die Rintelnerin hat sich jedoch für ein Psychologiestudium entschieden. Das Klavierspielen wird sie aber weiter als Hobby pflegen. Foto: privat