1. In Lemgo werden Lebensretter gesucht!

    Blutspender Jochen Kortekamp wird in Berlin für sein Engagement geehrt

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    Lemgo (nr). Den jährlichen Gesundheitscheck nimmt man gerne mit. Man lässt sich Blut abzapfen – schließlich geht es um das eigene Leben. Doch wie sieht es aus, wenn es um das Leben eines anderen Menschen geht? Eine Blutspende funktioniert doch nicht viel anders, als die Abgabe einer Blutprobe zu einem Gesundheitscheck. Sind die Blutwerte in Ordnung, wird das Blut gespendet; für Kranke oder Verletzte – und plötzlich ist man Lebensretter. Einer, der sich seit vielen Jahren zum Thema Blutspenden engagiert und selbst schon über 40 Mal gespendet hat, ist der Lemgoer Jochen Kortekamp. Zum 12. Internationalen Weltblutspendetag am 14. Juni ist er als einer von 65 engagierten "Lebensrettern" ausgezeichnet worden. Aus Lemgo ist er der Erste.

    Lemgos Blutspender Nummer eins erzählt von seinem großen Anliegen: "Es geht nicht allein um das Spenden von Blut, sondern auch um das Engagement dafür". Als Ehrenamtler beim THW schafft er es seit Jahren immer wieder Menschen zu aktivieren – ob zur Blutspende oder zur ehrenamtlichen Unterstützung zu den Blutspendeterminen. Und natürlich ist er so gut wie immer vor Ort, um in Lemgo die Blutspendetermine selbst mit vorzubereiten und in irgendeiner Weise zu helfen. Die Ferienzeit ist für die Blutspendedienste eine echte Herausforderung: Die Vorräte in den Blutbanken schrumpfen dramatisch. Viele potentielle Spender sind im Urlaub, in Freibädern oder Biergärten. Auch im Vorfeld der Ferien hatten die Blutspendedienste keine Möglichkeit die Lager zu füllen, da der mehrwöchige Poststreik große Auswirkungen auf das Blutspendewesen hatte. So kamen viele Einladungen an Stammspender nicht beim Empfänger an. Die Befürchtungen, es könne zu Engpässen bei der Blutversorgung kommen, sind eingetroffen. Die Vorräte an Blut und Blutpräparaten in der Münsteraner Blutbank werden immer weniger. Täglich werden in den Versorgungsgebieten NRW, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zwischen 3.000 und 3.500 Blutspenden benötigt. Derzeit hat der DRK-Blutspendedienst nach eigenen Aussagen jedoch gerade einmal einen Vorrat für zwei Tage. Im schlimmsten Fall müssten planbare Operationen verschoben werden. Zum letzten Blutspendetermin in Lemgo, der immer auf zwei Tage gelegt wird, kamen 260 Spender. Ob sie alle mutiger sind, als andere Menschen? Wohl kaum, aber sie wissen, was sie erwartet. "Es ist eigentlich tatsächlich ein kleiner Gesundheitscheck. Die Ärzte messen den Blutdruck, Herz und Lunge werden abgehorcht und in Münster wird das Blut später auf Auffälligkeiten untersucht", erzählt Kortekamp. "Die eigentliche Blutspende dauert nur wenige Minuten." Mit Anmeldung, Voruntersuchung, Ruhezeit und anschließendem Imbiss handelt es sich um gut eine Stunde. Ein kleiner Preis für die Rettung eines Lebens. "Blut kann jeder ab 18 Jahren spenden", erklärt Karin Schäfer, Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Brake. "Es genügt, den Personalausweis mitzubringen. Natürlich kann man auch erst einmal nur vorbeischauen, um sich zu informieren. Wir helfen gerne." Vorbehalte gibt es viele. Spenden, wenn man Medikamente genommen hat? Auch bei regelmäßiger Einnahme? Wird vielleicht zu viel Blut abgenommen? Karin Schäfer und Jochen Kortekamp winken ab. "Eine Medikamenteneinnahme ist kein Hinderungsgrund für eine Blutspende", klärt Kortekamp auf. "Da das Blut auf Krankheiten untersucht wird, reicht es, vor der Blutabnahme zu sagen, was man eingenommen hat. Veränderungen im Blut können so berücksichtigt werden." Zu viel Blut wird auch nicht abgenommen. Ein halber Liter macht einem gesunden Körper nicht zu schaffen. Die Blutspende ist – abhängig vom Geschlecht – auch nur alle drei Monate möglich, so hat der Körper reichlich Zeit, alle Reserven wieder aufzufüllen. Alle potentiellen Lebensretter oder ehrenamtlichen Unterstützer sind eingeladen, am 22. und 23. Juli in den Räumen des DRK in der Pagenhelle 17 den nächsten Blutspendetermin wahrzunehmen. Weitere Blutspendetermine und Informationen zur Blutspende sind gebührenfrei unter der Hotline 0800-1194911 und im Internet unter www.blutspendedienst-west.de erhältlich.

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