Reelkirchen (lig). Seit einiger Zeit hat sich die Grundschule Reelkirchen zur Inklusion an ihrer Schule aufgemacht. Jetzt gab es in Kooperation mit der Lebenshilfe Detmold einen Aktionstag, um den Grundschülern aufzuzeigen, was es heißt, gehbehindert zu sein oder in einem Rollstuhl zu sitzen und sie dafür zu sensibilisieren.
So standen an diesem Tag mehrere Rollstühle bereit, mit denen die Kinder sich ausprobieren konnten und selber erfahren konnten, welche (Alltags-)Probleme dabei auftauchen. Wie komme ich über eine Bordsteinkante? Was ist, wenn ich über Sand fahren muss und die Räder nur schwerfällig nach vorne zu bewegen sind? Wie umrunde ich einen Pfeiler? Die gemachten Erfahrungen fasste Luis, 9 Jahre, anschließend in folgende Worte: "Es war sehr anstrengend und ich kann mir nicht vorstellen, das ein ganzes Leben machen zu müssen". "Wir möchten, dass alle Kinder der Schule an allen Aktionen der Schule teilhaben können", betonte der Schulleiter Torsten Mewes. Darum sei baulich einiges verändert worden, sodass auch mit Rollstuhl alles zu erreichen ist. Doch die baulichen Barrieren seien das Eine, wichtig sei auch Barrierefreiheit im Kopf zu erreichen. "Es ist die Gesellschaft, die sich ändern muss, nicht die Menschen mit Behinderung", sagte der Geschäftsführer der Lebenshilfe Detmold, Bernd Conrad. "Alle Menschen sind wichtig, denn irgendwie hat doch Jeder eine Beeinträchtigung und seine Stärken", so Conrad. Dieses unterstrich auch die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Hahne-Eichhorn. Zu den baulichen Maßnahmen meinte sie, dass eigentlich alle Schulen so ausgestattet werden müssten. "Aber ich würde mir wünschen, dass die Kommunen vom Land und vom Bund hier unterstützt werden und nicht damit allein gelassen werden". "Als Kommunalpolitikerin fühle ich mich hierbei im Stich gelassen", so Hahne-Eichhorn.