1. Leuchtende Augen am Piratenschiff

    Zwölf Kinder aus Weißrussland besuchen die Baltische Segler-Vereinigung

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    GROSSENHEIDORN (tau). Vier Wochen zur Erholung sind 12 Kinder aus Tschernobyl in den Kirchengemeinden Altenhagen-Hagenburg und Sachsenhagen. Ermöglicht wurde dieser Aufenthalt der Kinder von der Tschernobyl-Hilfe-Niedersachsen. Die kleinen Gäste und ihre Begleitung haben auf Einladung der Baltischen Segler-Vereinigung einen Tag im Segelclub verbringen können. Hier konnten sie nach Herzenslust viele Spiele ausprobieren, rumtoben und auf dem neuen Piratenschiff, das seit kurzem bei der BSV angeschafft worden ist, kurzzeitig wilde Seemannschaft ausüben. Die Kinder sind im Alter zwischen 8 und 13 Jahren und kommen aus der radioaktiv belasteten Region um die Stadt Gomel. Zwei Kinder kommen direkt aus Gomel, eine Stadt mit immerhin 500.000 Einwohnern und die anderen Kinder aus einem 500 Seelen-Dorf namens Schaptschize. Dieser Ort, so könnte man sagen – liegt am "Ende der Welt", hohe Arbeitslosigkeit, keine Zukunftsperspektiven überwiegend Wohnverhältnisse wie vor hundert Jahren, radioaktiv belastet und mit einem hohen Anteil von alkoholabhängigen Menschen.

    Den Kindern sieht man nicht an, dass sie erkrankt oder geschädigt sind; aber sie sind hier um ihr Immunsystem zu stärken. Viele Kinder sind in ihrer Entwicklung etwas zurück, sie sind oft sehr klein und zart, haben wenig Kondition, leiden häufig an Nasenbluten, Kopfschmerzen und haben andere Erkrankungen. 70% der ausgetretenen radioaktiven Stoffe, nach dem Reaktorunfall vom 26. April 1986, gingen auf dem Gebiet von Weißrussland nieder, 22% der Fläche des Landes, auf der etwa ein Fünftel der Einwohner leben wurde langfristig verseucht. Die Folgen dieser radioaktiven Verstrahlung halten bis heute an. Vor allem über die Nahrungskette gelangen die radioaktiven Elemente in den menschlichen Körper, Menschen aller Altersstufen erkranken daran. Foto: privat

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