Detmold . Derzeit sind wieder 18 Kinder aus Weißrussland zu Gast in Detmold. Die Kinder kommen aus der Stadt Mosyr im Südosten des Landes. Ihre Heimat liegt unweit des Kernreaktors in Tschernobyl, der 1986 explodierte und weite Teile des Landes bis heute verstrahlt hat. Eingeladen wurden die Kinder von der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Detmold-West. Den Aufenthalt in unbelasteten Gebieten benötigen vor allem die jungen Menschen zur Stabilisierung ihrer Gesundheit. So sind ungefähr 80 Prozent der Kinder aufgrund der verstrahlten Umwelt und der strahlenbelasteten Nahrung nicht ganz gesund. Untergebracht sind die jungen Gäste zunächst in der Detmolder Jugendherberge, wo sie von Bürgermeister Rainer Heller empfangen wurden. In lockerer Art begrüßte er die 9- bis 11-jährigen Gäste und ihre beiden Betreuerinnen aus Weißrussland und nahm sie mit auf eine Reise zwischen den Kulturen. Heller plauderte mit ihnen über Lieblingstätigkeiten oder Berufswünsche. Es stellte sich heraus, dass die belarussischen Kinder die gleichen Wünsche wie deutsche Kinder haben. Und sie freuten sich ebenso wie ihre deutschen Altersgenossen über den von der Stadt gespendeten freien Eintritt in die Adlerwarte Berlebeck. Anhand eines von ihm geleiteten kleinen Gruppenspieles erklärte der Bürgermeister den Kindern, dass es aufgrund der zunehmenden Globalisierung immer wichtiger werde, über die Grenzen hinweg gemeinsam zu handeln und miteinander zu leben. Die Umsetzung dieses Gedankens sei für die junge Generation in der heutigen Zeit eine wichtige Aufgabe für ihre Zukunft. Begonnen haben die Kinder diese Arbeit bereits durch ihren Besuch in Detmold. In den ersten beiden Wochen erlebte die Gruppe gemeinsam in und um die Jugendherberge herum ein buntes Programm mit vielen Spielen, Sport an der frischen Luft, Ausflügen zu den lippischen Sehenswürdigkeiten, erholsamen Ruhephasen und gesundem Essen. Anschließend verbringen die Kinder aus überwiegend sozial schwachen Familien 12 Tage in Gastfamilien, ohne die diese Erholungsmaßnahme nicht stattfinden könnte. Die Einbindung in familiäre Strukturen bringe erfahrungsgemäß zusätzlich Entspannung und Regeneration, so dass die Kinder nach knapp vier Wochen mit einer Menge schöner Erinnerungen die Heimreise antreten werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Kirchengemeinde.
-
Erholung von der Strahlung
18 Kinder aus Tschernobyl zu Gast in Detmold
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum