Lemgo (ur). Der Vorstand der Stiftung Eben-Ezer stellte bei einem Pressefrühstück den Jahresbericht für das Jahr 2014 vor. Mit dabei waren nicht nur der kaufmännische Direktor Udo Zippel und der theologische Direktor Dr. Bartold Haase, sondern auch Karl-Heinz Bleiss als Werkstattbeirat, Annegret Bräunlein als Frauenbeauftragte und Jens Hennig und Heinz Borchardt als Bewohnerbeiräte. Zentrale Themen waren das neue Format des Jahresberichts, das einjährige Bestehen der Ostschule die Umbenennung der Werkstatt für Behinderte in eeWerk und die wirtschaftliche Lage der Stiftung. Den Bewohnern der Stiftung war es ein Anliegen, dass auch sie den Jahresbericht der Stiftung besser lesen und verstehen können. Daher wurde aus den Bewohnergremien heraus (Werkstattrat, Bewohnerbeirat und Frauenbeauftragte) der Vorschlag gemacht, ein "gekipptes Heft" zu produzieren, in dem der eine Teil in "schwerer", der andere Teil in "leichter Sprache" geschrieben wird. Da dieser Vorschlag allseits für gut befunden wurde, ist der aktuelle Jahresbericht erstmalig hinsichtlich des Vorstandsberichts in schwerer und – in Form von Frage und Antwort zwischen Bewohnern und Vorstand – in leicht verständlicher Sprache entstanden. Ebenfalls aus der Bewohnerschaft ist der Wunsch entstanden, die Werkstatt für Behinderte umzubenennen. Nach einigen rechtlichen Prüfungen einigte man sich gemeinsam analog zu "Eben-Ezer" auf den Namen "eeWerk". Nach einem Jahr Ostschule unter neuer Leitung blickt Dr. Bartold Haase zufrieden auf die nun inklusive Ostschule. Waren es im ersten Schuljahr noch 24 Schüler, sind für das neue Schuljahr nun bereits 40 weitere Kinder angemeldet, "wobei die Nachfrage wesentlich größer war", wie Haase betonte. Somit kann im kommenden Schuljahr mit dem geplanten jahrgangsübergreifenden Unterricht begonnen werden. Die Baumaßnahmen gehen sukzessive mit dem Abschluss der alten Jahrgänge weiter. Generell ist die Stiftung Eben-Ezer dabei, sich in vielen Bereichen zu vergrößern, so sind neue Wohnanlagen in Detmold, Schötmar und Brake im Bau, 15 neue, ambulante Wohnverhältnisse konnten gegründet werden und auch die Werkstatt für Behinderte, jetzt eeWerk, wird sich vergrößern. Aufgrund der technischen Voraussetzungen wird die Tischlerei in den alten Räumen verbleiben und dank der sehr positiven Auftragslage erweitert. Die Metallverarbeitung muss daher ausziehen und wird zukünftig in Lieme untergebracht sein. Das neue Werkstattgebäude wird insgesamt 80 Arbeitsplätze beherbergen und soll auch aufgrund einer Erweiterung des Sanitärbereichs für Schwerst- und Mehrfachbehinderte neu gebaut werden. Der Neubau kostet rund eine Million Euro. Die Kindertagesstätte in der Stiftstraße wird in Kooperation mit der Hochschule OWL für 12 weitere Kinder ausgebaut, damit sie zukünftig zweigruppig geführt werden kann. Da die Fördergelder bewilligt wurden, ist der entsprechende Bauantrag auch bereits gestellt. Auf den Bereich der derzeit streikenden Kita-Mitarbeiter angesprochen, äußerte Udo Zippel, dass, unabhängig von einem Mehrverdienst der Mitarbeiter aufgrund eines gestiegenen Leistungsanspruchs, man auch den zukünftigen Anspruch an die Mitarbeiter nicht außer Acht lassen dürfe. "Man sollte sich überlegen", so Zippel, "analog zu dem Grundschullehrpersonal auch den Beruf des Erziehers zu einem Beruf mit einer Qualifikation durch ein Hochschulstudium umzuwandeln." Generell ist die Stiftung Eben-Ezer finanziell gut aufgestellt. Eine Million Euro konnte man im vergangenen Jahr als Gewinn verbuchen. Geld, welches sofort reinvestiert wird, wie man am Werkstattneubau sehen kann. "Die Stiftung ist aber auch im Bereich der Flüchtlingshilfe aktiv –wenn auch im Kleinen", freuten sich Udo Zippel und Dr. Bartold Haase bei dem Pressegespräch. Auf dem Stiftungsgelände ist derzeit eine Wohnung für zwei Frauen aus Eritrea an die Stadt Lemgo vermietet. "Und von den Frauen konnten wir bereits eine nach beendetem Deutschkurs bei uns in der Stiftung einstellen."
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Eben-Ezer wächst weiter
Der erste Jahresbericht der Stiftung in leichter Sprache
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