Bier – so weit das Auge reicht

Lemgo-Brake (nr). Ein Eldorado für Bierkenner. 80 verschiedene Sorten Bier, davon allein 56 vom Fass. Das 17. Bierbrauerfest am Schloss Brake ist mit annähernd 5.000 Besuchern nach schwankenden Besucherzahlen der vergangenen Jahre wieder auf dem Weg in altbekannte Höhen. In Strömen fließendes Bier, viel Livemusik und eine lockere, gediegene Atmosphäre ließen Besucher und Veranstalter strahlen. "Das Feedback ist einfach phänomenal", freut sich Initiator und Veranstalter Thomas Arndt-Duprée. "Viele Lemgoer waren schon zwei Wochen vor dem Fest ganz heiß darauf." Ließ man den Blick über das weitläufige Gelände schweifen, konnte man diese Worte nur bestätigen. Unter, an und zwischen den 30 Bier- und Speisezelten wurde es besonders am Samstag eng. Die hochsommerlichen Temperaturen und die lockere Biergartenatmosphäre mit viel Livemusik lockten fast 3.000 Besucher auf das Gelände rund um das Schloss. "Das einzige Problem ist, dass man nicht weiß, welches Bier man zuerst probieren soll", meinte Marcel Webrich, Nicht-Lemgoer und erklärter Bierfan. "Könnte eine lange Nacht werden." Neben den heimischen Brauereien, wie der Brauerei Strate aus Detmold mit dem "Thusnelda Bier", waren die belgischen Brauerein Leffe und Hoegaarden und das "Bier der Gerechten" aus der Störtebeker Brauerei in Stralsund vertreten. Lausitzer Porter, Irisches Guinness und Krusovice aus Tschechien waren aber ebenso stark nachgefragt wie auch die bayrischen Brauereien auf dem Innenhof der Schloss-Scheunen. "Seit 1997 wird eine alte Tradition wiederbelebt", erklärte Arndt-Duprée, der viele Jahre lang eine eigene Hausbrauerei in Voßheide und die Gastronomie am Schloss betrieb. "Vor Jahren bin ich auf alte Dokumente gestoßen, die belegen, dass Schloss Brake von 1824 bis 1904 eine eigene Brauerei betrieb, die das erste Mal nach bayrischer Braukunst braute." Noch heute zeugen der Bierweg an den Eisteichen und die Eishalle (die alte Lagerhalle der Schlossbrauerei ist heute in Privatbesitz) von der Braukunst aus Lemgo. Die Historie des Bierbrauens mag zum Bierbrauerfest vielleicht ein wenig untergegangen sein, der Genuss der Biere und das gesellige Beisammensein in entspannter und schöner Atmosphäre war für die Besucher allemal ein Grund zum Feiern.