Detmold (mz). Der Künstler und Architekt Holger Weyrauch zeigt seine Arbeiten unter dem Titel "Architektenpornos" in den Räumen der "13.14.produzentengalerie" in der Richthofenstraße 16 (gegenüber dem Sozialgericht). Gekonnt hält er in seinen Werken den Moment des erotischen Reizes fest und macht aus dem Körper einen Bau. Der Moment wird somit zum Monument. Zweckentfremdet nutzt er dazu grafische Mittel, wie Schraffuren und Strichstärken, die ursprünglich Informationen für die Planung und die Ausführung sind.
"Ich spiele mit Maßstäben und grafischen Mitteln wie Schnitte, Umrisse und Flurkarten", erklärt Holger Weyrauch. In absurder Weise werde beispielsweise die Zeichnung von Stockwerken und Flurstücken zur Darstellung eines menschlichen Körpers eingesetzt. "Aktzeichnungen transportieren Energie und lösen etwas aus beim Menschen", ergänzt Weyrauch. Mit diesen Zeichnungen würden zwei Bereiche des Menschen angesprochen. Einerseits das Logische, das zu begreifen versuche, und andererseits das Emotionale, das im Menschen tiefsitzende erotische Reizempfinden. Dieses Spannungsfeld mache für ihn die Bilder interessant. Die Ausstellung kann bis zum 8. August, jeweils mittwochs von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei. Das Künstler-Team von derzeit sechs Künstlern gründet auf einer Idee von Irene Schramm-Biermann und war zunächst für ein Jahr angedacht. Alle Gründungsmitglieder sind noch mit Begeisterung dabei, so dass das Projekt weiter fortbesteht. "Wir als Produzentengalerie verstehen uns als Künstler, die die Werke produzieren, sowie auch als Galeristen, die ausstellen", erläutert Johann Georg Ludwig das Projekt. Als nichtkommerzieller Präsentations- und Begegnungsraum hätten sie zum Ziel, in der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft zu bleiben und suchten hierzu den Austausch mit Künstlern und interessierten Bürgern.