REHBURG (jan). Wer kennt nicht das Märchen vom Schlaraffenland, wo jedem Bewohner gebratene Hühner direkt in den Mund fliegen und das Leben nur aus Essen und Schlafen besteht? Dass dieses Land vielleicht doch nicht unbedingt das Paradies ist, haben Schüler der Rehburger Wilhelm-Busch-Schule mit dem Musical "Schlaraffentheater" auf die Bühne gebracht.
Lange weiße Zipfelmützen tragen die Schlafmützen im Schlaraffenland. Gebratene Hühnchen haben die Vielfraße auf dem Kopf. Und die Faulpelze? Nun – die hängen nur schlaff ab. Was sie alle verbindet, das ist der Rhythmus, in dem sie ihr Leben gestalten: Essen. Schlafen, Essen. Schlafen… Der Traum manches Schülers. Oder etwa doch nicht? Dass das Schlaraffenland ganz schön anstrengend sein kann, erfährt in dem Musical eine Schülerin, die sich anfangs noch sehnlichst dorthin gewünscht hat. Ziemlich schnell wird ihr jedoch klar, dass ein Leben, in dem spielen zu anstrengend ist, in dem ein wenig Bewegung nach dem Essen als verboten gilt und in dem es zum Zeitvertreib nicht ein einziges Buch gibt, nicht ihrem Traum entspricht. Mit viel Einfallsreichtum, mit Können, Spaß an der Sache und mit Durchhaltevermögen haben Schüler der Wilhelm-Busch-Schule ein Jahr lang daran gearbeitet, dieses Musical aufzuführen. Die jüngsten der Akteure besuchen gerade einmal die dritte Klasse. Die ältesten werden in diesem Schuljahr aus der Schule entlassen. Und einstudiert haben es mit Verena Bunger und Veronique Scharnow zwei ihrer Lehrerinnen gemeinsam mit ihnen. So wurde in reicher Kulisse Schauspiel vorgeführt und gesungen. Neben dem Chorgesang, zu dem sich die komplette Truppe alle naselang am Bühnenrand versammelte, kamen überraschende Momente – wenn beispielsweise vier Jungen ausgelassen einen Rap vortrugen. Oder eines der Mädchen ein herzerweichendes Solo vor dem Publikum sang. Dass sie damit ihr Publikum schnell in ihren Bann ziehen konnten, war klar. Zu schade nur, dass lediglich zwei Vorstellungen angesetzt waren. Dem ersten Auftritt vor den eigenen Mitschülern und den Viertklässlern aus den Grundschulen Rehburg und Leese folgte noch eine öffentliche Aufführung für Eltern, Geschwister und alle anderen, die Lust auf ein Musical hatten. Foto: jan