Bad Salzuflen (dib). Um sich vor Ort über das Engagement muslimischer Mitbürger im Bereich des interkulturellen und interreligiösen Dialogs zu informieren, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Aktivitäten der muslimischen Gemeinden zu lenken und um den zivilgesellschaftlichen Dialog weiter anzuregen, besucht der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Guntram Schneider, gegenwärtig ausgewählte muslimische Gemeinden das Landes. Vor einigen Tagen war er auch in der Moschee der türkisch-islamischen Gemeinde an der Weinbergstraße zu Gast und bestätigte den in Bad Salzuflen lebenden Muslimen "Sie sind Nordrhein-Westfalen. Und mein Besuch dient dazu, Ihnen die Verbundenheit der Landesregierung zu dokumentieren." Viele Bürger hätten Vorbehalte gegenüber dem Islam, weil sie ihn zu wenig kennen. Deshalb müssten sich die Moscheen weiter für die Gesellschaft öffnen, und dazu reiche ein Tag der offenen Moschee pro Jahr nicht aus, so Minister Schneider. Den Neubau der Moschee an der Weinbergstraße bezeichnete er als architektonisch imposantes Gebäude, mit dem die Muslime der Kurstadt noch weiter in die Mitte der Gesellschaft gerückt seien. Bürgermeister Dr. Wolfgang Honsdorf erklärte dem Minister, dass die türkisch-islamische Gemeinde schon vor dem Moscheeneubau viel für die Integration getan habe. "Die Bürger der Stadt haben die Gemeinde schon immer als Teil ihrer Gemeinschaft verstanden. Der Neubau der Moschee ist eine bemerkenswerte Initialzündung, die das Interesse unserer Bürger noch stärker geweckt hat", sagte er. In einer Beamer-Präsentation, die die stellvertretende Vorsitzende der Gemeinde Seda Özler zeigte, konnte sich Minister Guntram Schneider von den zahlreichen Aktivitäten überzeugen, die die türkisch-islamische Gemeinde zur Integration unternimmt. Zur Gemeindearbeit gehören unter anderem außer den täglichen Gebeten viele Veranstaltungen wie das Opferfest, das Gemeindefest, das Fastenbrechen, der Tag der offenen Moschee, Pilgerfahrten, Familienfrühstück, Angebote für Kinder, Einschulungsfeiern, Fahrten, Theateraufführungen und Deutsch-Sprachkurse, zu denen getreu dem Mevlana-Verständnis "Komm, wer du auch immer bist, komm" jederzeit auch Nichtmitglieder willkommen sind. "Ich bin beeindruckt von der Vielzahl der Aktivitäten", so Minister Schneider. Auch in der Berufsausbildung gelte es, kulturelle Schranken zu überwinden, denn etwa 60 Prozent der Betriebe in NRW hatten Schneider zufolge noch nie einen Auszubildenden mit Migrationshintergrund. Nach der Beamerpräsentation berichteten Vertreter der Kirchen, Organisationen und der im Rat vertretenen Parteien über ihre Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit der türkisch-islamischen Gemeinde und bestätigten dem Minister, dass die Integration der Muslime in der Kurstadt von allen Beteiligten gelebt werde.
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Ministerbesuch in der Moschee
In der türkisch-islamischen Gemeinde wird Integration gelebt
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