Detmold . Genau ein Jahr ist es her, dass der Zustelldienst der Deutschen Post das Hauptpostamt an der Paulinenstraße verlassen hat. Jetzt zeichnet sich eine Folgenutzung für die Stadtbild prägende Immobilie ab – als Gesundheitszentrum. Eine höhere siebenstellige Summe wird die Regional-Invest Vermögensverwaltung (RIV) mit Sitz in Düsseldorf in das Objekt investieren. Martin Schachner-Blume als Geschäftsführender Gesellschafter rechnet damit, dass bereits zum Jahresende erste Mieter in das altehrwürdige Gebäude einziehen können. Gespräche mit potenziellen Mietern liefen bereits. "Ich denke zum Beispiel an Arztpraxen, an Senioren-Wohngruppen oder an betreutes Wohnen. Auch andere Nutzungen aus dem Dienstleistungssektor sind denkbar." Gerade in der zentralen Lage im Kreuzungsbereich Paulinenstraße/Bismarckstraße mit unverstelltem Blick auf die Christuskirche sieht Schachner-Blume großes Potenzial. Knapp 3.000 Quadratmeter Nutzfläche stehen insgesamt zur Verfügung. Außerdem bleibt eine Erweiterungsoption um weitere gut 1.200 Quadratmeter möglich. Nicht betroffen von den Plänen ist die Postniederlassung im Erdgeschoss des historischen Postamtes. Die Schalterdienstleistungen vom Briefmarkenkauf bis zu Bankgeschäften können angesichts langfristiger Mietverträge auch weiterhin dort abgewickelt werden. Die Pläne der RIV beziehen sich auf drei grundverschiedene Gebäudeteile. Besonders markant ist das Eckgebäude, das in den Jahren 1888 bis 1890 im wilhelminischen Stil errichtet worden ist. Es geht an der Bismarckstraße nahtlos in einen Anbau aus den 1920er-Jahren über. Beide sind denkmalgeschützt. Schließlich gehört noch ein weiterer Anbau zum Ensemble, der mit seiner Waschbetonfassade 1969 errichtet worden ist. Im Gebäude Paulinenstraße 52 stehen Teile des Erd- und des 1. Obergeschosses sowie das komplette zweite Obergeschoss für eine neue Nutzung zur Verfügung. Im Haus Bismarckstraße 19 sollen zunächst auch drei Etagen vermietet werden, die Nutzung des dritten Obergeschosses bietet weitere Ausbaumöglichkeiten. In dem Ensemble stehen sowohl die großflächigen Räume des Zustelldienstes als auch ehemalige Büros der Postverwaltung zur Verfügung. "So können wir unterschiedlichste Nutzungswünsche erfüllen", betont der Soester Architekt Gerd Hohmann, der den Umbau plant. "Es sind ganz individuelle Zuschnitte möglich. Wir bieten einen schlüsselfertigen Komplettausbau der einzelnen Mietobjekte an, lassen Interessenten aber auch die Möglichkeit, den Ausbau auf eigene Rechnung zu betreiben." Einige grundlegende Arbeiten werden aber in jedem Fall nach Abschluss der ersten Mietverträge zeitnah von RIV ausgeführt. Dazu gehören eine energetische Sanierung, neue Fenster, eine Aufzuganlage und eine Modernisierung der Waschbetonfassade am jüngsten Gebäude. Das Ensemble, das einschließlich der historischen Hauptpost in den 70er-Jahren abrissgefährdet war, wird mit Fernwärme beheizt. Die Mindestgröße der einzelnen Mietobjekte soll 200 Quadratmeter betragen, erläutert Schachner-Blume. Der Investor denkt auch darüber nach, an der Rückseite des Komplexes, Sedanstraße 2-12, zwei Wohngebäude neu zu errichten. Aber das sei noch Zukunftsmusik.
-
Gesunde Zukunft für das historische Postamt
Investor will zum Jahresende erste Objekte vermieten
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum