Frevert-Fricke stellte ihr Konzept "Verhaltenstraining in der Grundschule" vor. Ihre Grundannahme ist, dass manche Jungen und Mädchen nur sehr begrenzte Fähigkeiten besitzen, alltägliche Konflikte zu lösen. "Daraus entwickelt sich rasch aggressives Verhalten." Notwendig sei daher, Fähigkeiten bei den Kindern zu entwickeln zur Bildung von sozialer und emotionaler Kompetenz. Damit werde gleichzeitig die moralische Entwicklung gefördert. Frevert-Fricke stellte die Umsetzung ihres Konzeptes an den Rintelner Grundschulen vor und löste damit viele Nachfragen und eine rege Diskussion aus. Viele Zuhörer baten um die Überlassung des Konzeptes, was inzwischen über WIR auch bereits erfolgt ist. Dorothea Kampmann sprach vorrangig über traumatisierte Kinder im Schulalltag. "Gewalt entsteht oft dort, wenn Eltern mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind", war eine ihrer Kernaussagen. Betroffene Schulkinder seien teilweise sehr unruhig und würden unter Stress stehen. Faktoren, die sie selbst nicht beeinflussen könnten. "Diese Kinder erfordern unsere maximale Aufmerksamkeit", so Kampmann. Diese Erwartungen könnten aber im Schulalltag nicht immer erfüllt werden. Eine Traumatisierung sei nicht eine Entschuldigung für ein aggressives Verhalten, aber eine Erklärung. Schon in der Lehrerbildung müsste das Wissen um die Traumatisierung Ausbildungsgegenstand sein. In der anschließenden regen Diskussion standen Möglichkeiten der Verbesserung der pädagogischen Alltagsarbeit im Mittelpunkt. Unisono forderten alle Diskussionsteilnehmer eine deutlich bessere Sozialarbeit an den Grundschulen. In diesem Zusammenhang kritisierten die Eltern vor allem auch den Ratsbeschluss, nur eine dreiviertel Stelle für einen Sozialarbeiter zu schaffen, dies auch noch begrenzt für ein Jahr. Zuvor hatte der Schulausschuss der Stadt noch zwei Stellen für zwei Jahre gefordert. "Sozialarbeiterstellen sind an den Bückeburger Grundschulen künftig grundsätzlich erforderlich", erklärten die Eltern einhellig. Wenn schon nicht das Land Sozialarbeiter an den Grundschulen einstelle, dann müsse eben die Stadt einspringen, um die Schulen zu unterstützen, so der Tenor. Foto: privat
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"Sozialarbeiterstellen unbedingt erforderlich"
Großes Interesse Themenabend "Brennpunkt Schule" / Stadt ist bei Finanzierung gefordert
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