Glashütte (lig). Auch wenn Glashütte mit 300 Jahren eher zu den jüngeren Ortschaften in Lippe gehört so hat es doch eine wechselvolle Geschichte hinter sich – eine Geschichte, deren Wirtschaft, soziales Leben und Menschen seit dem Jubiläum auf über 200 Seiten nachzulesen ist. Hobbyhistoriker Ralf Kaufeld hat diese in aufwendiger Recherche, vielen Stunden im Archiv, Durchforstung von Kirchenblättern und detaillierter Aufarbeitung geschrieben.
1715 wurde Glashütte gegründet. Es waren Glasbläser, die sich hier ansiedelten, denn sie brauchten Holz für das Glasblasen und fanden hier was sie benötigten. Rund 100 Jahre siedelten die Glasbläser in Glashütte. Der Vorsitzende des Vereins, Frank Wiehemeier erinnerte sich in seiner Rede an seine Kindheit, in der er als Kind mit dem Fahrrad ständig bremsen musste, da überall Kurgäste spazieren gingen, wo die Herlingsburg und andere Gaststätten sonntags rege besucht waren. Diese Zeiten sind vorbei. Das gesellschaftliche Leben prägen heutzutage der Schützenverein und der Verein zur Förderung und Organisation zur Erhaltung alter lippischer Gebräuche und Gepflogenheiten in der Dorfgemeinschaft Glashütte (kurz VFDG). Er kümmert sich insbesondere um die Pflege und Instandhaltung des damaligen Brunnenhäuschens der 260-Seelen-Gemeinde, das jetzt Dorfgemeinschaftshaus ist. Im vergangenen Jahre wurde ein Nutzungsvertrag mit der Stadt Schieder-Schwalenberg nochmals erneuert. Außerdem kümmert sich der rund 70 Mitglieder starke Verein um die Pflege von Wanderwegen und Ruhebänken und richtet alljährlich das Osterfeuer, Maibaumfeier und das Weihnachtscafé aus. Vor drei Jahren nahmen sie zudem die Planungen für die 300-Jahr-Feier auf. "Das Dorf Glashütte ist in seiner Geschichte kräftig durchgeschüttelt worden", so Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Gert Klaus. Über Glasbläser und Wirtschaftsstandort gebe es auch im Tourismus heute große Konkurrenz. So sei es wichtig, in den Dörfern Vertrautheit und Gemeinschaft zu pflegen. "Ich finde es richtig und gut, wie die Dorfgemeinschaft hier angepackt hat", betonte er. Landrat Friedel Heuwinkel ging in seiner Rede ebenso auf die Geschichte des Dorfes ein und betonte, er sehe gute Chancen die Dörfer in Zukunft mit Alleinstellungsmerkmal in die Zukunft zu führen. Antonius Grothe vom Landesverband Lippe und Pastor Uwe Sundermann zählten ebenso zu den Gratulanten. Im Anschluss an die Redner wurde feierlich der Gedenkstein "300 Jahre Glashütte" enthüllt. Eine Ausstellung über die wechselvolle Geschichte des Ortes fand insbesondere bei den großen Gästen großes Interesse. Die rollende Waldschule, ein Motorsägenschnitzer sowie Musik von "Tom Braker Syke" und einem DJ rundeten den Tag ab.