Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine (mz). Trotz unbeständigen Wetters ist das neue Konzept der "Externsteiner Momente" von den Besuchern gut angenommen worden. Nach dem "Lesesommer" vor zwei Jahren stand das abwechslungsreiche Programm mit Lesungen und Angeboten zum Mitmachen diesmal unter dem Motto "Natur trifft Kultur".
"Wir haben gemerkt, dass Lesen alleine nicht so ankommt", berichtete Brita Linde, Organisatorin der Externsteiner Momente. Die Veranstalter hatten daher für dieses Jahr ein buntes Programm rund um die Externsteine mit Schnatgang, Führungen, Vorträge, Lesungen und Musik zusammengestellt. Besucher blieben beispielsweise bei der "Literatur am Wegesrand" stehen und lauschten oder machten gleich selber mit. So wie eine Gruppe Spaziergänger mit eigenen Musikinstrumenten im Bollerwagen, die spontan in das musikalische Begleitprogramm einstimmten. "Es war ein stimmungsvoller Programmpunkt mit Lesungen und wunderschöner Musik", so Linde zufrieden. 15 ehrenamtliche Akteure, darunter Autoren, Historiker und Musiker, konnten die Veranstalter, der Landesverband Lippe und die Schutzgemeinschaft Externsteine e.V., für das unterhaltsame Programm gewinnen. Darunter beispielsweise WRD-5-Sprecher Hans-Dieter Wollmann, der die junge Generation mit Geschichten und ironischen Gedichten von Ringelnatz begeisterte. "Eine ganz wunderbare Geschichte ist die der System-Marmeladen-Gläser" schwärmte er. Auch mit Handpuppe Rabe Socke sprach er zu den Kindern. "Vorlesen ist für mich eine Herzenssache", so Wollmann. Später las er für die Junggebliebenen heitere Anekdoten über die Schwierigkeiten des Lebens aus dem Buch "Wäre ich du, würde ich mich lieben" von Horst Evers. Autorin Brita Linde gab Anekdoten aus ihrem aktuellen Buch "Pfarrer Roderich Krücke und seine Lipper" zum Besten. Sie wechselte sich zu "Lyrik von Goethe und Co" mit Paola Reinhardt, Christine Kunsleben, Dörte Jack und Hans-Dieter Wollmann ab. Musikalisch begleitete wurden sie Walter von Lingen stimmungsvoll begleitet. Die Förster der Kreisjägerschaft vermittelten Lippe Jung und Alt in der "Rollenden Waldschule" anschaulich Wissenswertes über die heimische Natur. Auf der Klangspielwiese musizierten Besucher unter fachlicher Anleitung auf Instrumenten aus aller Welt. "Es war ein wunderschönes Kommen und Gehen", erzählte Brita Linde. In einer 3,5-stündigen Wanderung von den Externsteinen zur Falkenburg berichteten Schützen der Schützengesellschaft Horn von der alten Tradition des Schnatgangs und erzählten sie Interessantes über die Aufgaben der Schützen im Mittelalter: In früheren Zeiten, als es noch kein Katasteramt gab, gingen vor allem Schützen die Grenzwege der Gemeinde ab. Das Wissen, wo eine Schnate verläuft und worauf zu achten ist, wurde seinerzeit in mündlicher Überlieferung an die nächste Generation weitergegeben. Andreas Linde ergänzte die Wanderung mit einer Führung auf der Falkenburg. Die vorgesehene Filmvorführung eines indianischen Märchens wurde wegen der kühlen Witterung vertagt und soll nachgeholt werden. "Was die Veranstaltung ausmacht, ist, dass die Akteure gerne kommen", so Brita Linde. Die Veranstaltung sei mit viel Herz gemacht und habe den Besuchern wie Akteuren viel Spaß bereitet.