Lemgo / Ammelshain . Das Wasser war klar und kühl. Ein wunderschöner See erwartete die 18 Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren, die im Juni zu einem Abenteuer der besonderen Art aufbrachen: ein verlängertes Tauchwochenende in Ammelshain bei Leipzig. Ein Großteil der Jugendlichen war noch nie zuvor mit Drucklufttauchgerät in einem See zum Tauchen gewesen und somit wusste der Tauchernachwuchs auch nicht, was ihn erwarten würde. Der See, ein ehemaliger Steinbruch ist stellenweise 30 Meter tief, mit senkrechten Steilkanten aus massivem Fels, mit Muscheln bewachsen. An der Oberfläche waren noch angenehme 14 Grad Celsius zu verzeichnen – bei 8 bis 10 Metern Wassertiefe jedoch nur noch 9 Grad. Gleich am Einstieg schwirrten die ersten Fische um die Füße der Nachwuchstaucher herum: Rotaugen, Flussbarsche und sogar vereinzelt Baby-Hechte begegneten den Tauchern direkt nach dem Abtauchen, im Flachwasserbereich bei etwa 1,5 Metern Wassertiefe. Schon diese Entdeckungen zauberte den Jugendlichen das erste Strahlen in die Augen, verbunden mit einem breiten Grinsen – trotz Atemregler im Mund. Es folgte die erste Abbaukante des Steinbruchs und damit das Ende des Flachwasserbereichs – der Abstieg auf 5 bis 7 Meter lag glasklar vor den Augen der Taucherinnen und Taucher. Für den einen oder anderen Nachwuchstaucher war das die erste wirkliche Herausforderung. Jetzt hieß es abtauchen, Druckausgleich nicht vergessen und Luft ins Jacket machen, damit man nicht allzu schnell absinkt. Eine Abfolge von Handlungen, die zwar im Hallenbad immer und immer wieder geübt wurde, aber ohne "Kacheln" um sich herum und noch dazu im einengenden Neoprenanzug dann doch für den einen oder anderen eine Herausforderung darstellte. Da man als Taucher jedoch nie allein agiert, war Unterstützung stets nur eine Armlänge entfernt. Erfahrene Tauchlehrer, der Jugendwart, mehrere Trainer-C sowie weitere qualifizierte Taucher des Tauchclubs Lemgo standen durchgängig als Tauchpartner (Buddy) zur Verfügung. Durch die vielen Wochen des Trainings im Eau-Le in Lemgo war ein großes, wechselseitiges Vertrauen in den jeweiligen Buddy vorhanden. Und so haben alle die neuen Situationen und Erlebnisse im See mit Bravour gemeistert. Das Tauchen entlang der Steilkanten war nach den ersten Malen überhaupt kein Problem mehr. Neben den Spaß- und Gewöhnungstauchgängen standen auch noch Tauchprüfungen, sogenannte Abnahmen, an. In diesen Prüfungen mussten die Jugendlichen mehrere, vom Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) definierte Übungen, absolvieren. Viele dieser Übungen sind anspruchsvoll, ermöglichen jedoch den sicheren Aufenthalt in dem fremden, aber faszinierenden Medium Wasser. Auch hier machten sich die Übungsstunden im Hallenbad positiv bemerkbar und somit konnten fünf Jugendliche das CMAS*-Brevet (ein Tauchabzeichen des internationalen Tauchsportverbandes, der Confédération Mondiale des Activités Subaquatiques) mit nach Hause nehmen. Neben dem Tauchen stand auch noch Schwimmen, Springen von der Steilwand und abends Lagerfeuer mit Stockbrot und Grillen auf dem Programm. Die Organisatoren und Betreuer haben ganze Arbeit bei der Planung der Freizeit geleistet, so wurde das Wochenende für den Tauchernachwuchs zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die ersten Anfragen, ob es nächstes Jahr wieder eine Jugendfahrt geben wird, wurden bereits auf der Rückfahrt am Sonntag gestellt. Wer Interesse hat, einmal das Tauchen im Tauchclub Lemgo e.V. kennenzulernen, ist herzlich eingeladen. Unter "www.tauchclub-lemgo.de" sind im Internet nähere Informationen zu finden.
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Ein unvergessliches Erlebnis
Jugendliche des Tauchclubs Lemgo tauchen in Ammelshain
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