Lemgo (pro). Mit Schwung sauste ein Kind nach dem anderen die "Rollenrutsche" auf einer Kiste herunter. Schon am Eröffnungstag der Ferienspiele hatte es sich beim Lemgoer Nachwuchs herumgesprochen, dass bis zum Freitag, 3. Juli, jeden Nachmittag ab 14 Uhr auf dem Kastanienwall der "Spielpark" offen für jeden ist – verschiedene Aktionen stehen zur Wahl, an denen die Jungen und Mädchen kostenlos teilnehmen.
In der Eröffnungsrunde hielt man sich kurz. Bürgermeister Dr. Reiner Austermann brachte die Finanzierung durch die Stadt Lemgo auf den Punkt: "Bei den Ferienspielen ist das Geld gut aufgehoben!" Norbert Wellmann, Vorsitzender des Awo-Präsidiums für den Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V., begrüßte derweil sowohl Kinder als auch Erwachsene, die sich am frühen Nachmittag vor dem Awo-Kastanienhaus am Wall eingefunden hatten: "Einige von euren Mitschülerinnen und Mitschülern sind sicher schon unterwegs in den Urlaub oder bereits dort angekommen", bemerkte er im Hinblick auf die jüngsten Gäste, die der Ansprache aufmerksam zuhörten. Den Hinweis darauf, wie wichtig es ist, den daheim gebliebenen jungen Menschen eine unterhaltende wie lehrreiche Ferienzeit zu bereiten, verband Wellmann mit Dankesbekundungen an die ehrenamtlichen Helfer vom Jugend- bis ins Seniorenalter. Die gesamte Betreuung und Teile des Aktionsprogramms werden ausschließlich durch unentgeltlich helfende Hände realisiert. Eine Besonderheit der Ferienspiele in Lemgo ist die enge Kooperation des Jugendzentrums mit dem räumlich direkt angrenzenden Begegnungszentrum der Awo. Im "Kochzelt" schnippelten am Montag zur Kaffeezeit mehrere Mitglieder der Gruppe "Kochen Jung-Alt" fleißig Paprika und Gurken. Mit Unterstützung der Jüngeren wird an jedem Tag der "Wallwoche" Gesundes und Leckeres zum anschließenden gemeinsamen Verzehr vorbereitet. Weitere Angebote im Bereich des Tischlerhandwerks oder der Strickkunst würden die fünf Tage zu einer ansprechenden Erfahrung für Jung und Alt machen, wie Petra Junghaus, Leiterin des Begegnungszentrums, betonte. Die neu angeschafften Sitzmöbel vor dem Kastanienhaus sorg-ten derweil auch bei den Eltern für Entspannung, während der Nachwuchs sich auf der Hüpf-burg oder beim Flechten von Körben vergnügte. Nach der Wallwoche geht es mit schon lang im Voraus ausgebuchten Veranstaltungen in und um Lemgo für rund 800 angemeldete Kinder und Jugendliche weiter: "Wir hatten ungefähr 1.600 Anmeldewünsche", wusste Georg Heil, Leiter des Jugendzentrums, zu berichten. 33 Jahre nach den ersten Lemgoer Ferienspielen im Jahr 1982 konnte ungefähr jeder zweite Bewerber einen Platz erhalten. Auch am "Tauschnachmittag" des 26. Juni, an dem die Kinder und Jugendlichen untereinander Angebotsplätze wechselten, setzte sich die große Resonanz fort. Eine unerwartete Freude steuerte der Verein "LEvent Lemgo e.V.", vertreten durch Silke Kielmann, zum Geschehen bei: Sie überreichte dem Leiter des Jugendzentrums einen Scheck über 500 Euro für das diesjährige Sommerprogramm.