Leopoldshöhe-Asemissen (kd). Wo kann ich im Alter wohnen, möglichst selbstständig, in Gemeinschaft und mit Unterstützung? Auf die Frage gibt es in Leopoldshöhe jetzt eine Antwort. In der AWO-Wohnanlage am Starenweg in Asemissen wird in Kürze die Seniorenhausgemeinschaft eröffnet. Der rollstuhlgerechte Sinnesgarten ist bereits fertig gestaltet, die acht Zimmer sind vorbereitet, Sofas und Sessel im großen Wohnzimmer stehen schon. Nur die Brandmelder müssen noch angebracht werden. Es ist bereits erkennbar, was "Wohnen in Gemeinschaft" im Erdgeschoss der AWO-Wohnanlage bedeutet. Hier werden acht Menschen zusammen leben. Alle haben ihr eigenes Zimmer. Es ist nach Süden ausgerichtet, 20 Quadratmeter groß, mit Bad und breiten Türen ausgestattet und bietet einen Blick auf Garten. Hinzu kommen eine große Gemeinschaftsküche, das Wohnzimmer, ein Waschmaschinenraum und ein Pflegebad. Für Hilfen und Pflege wird sicherheitshalber rund um die Uhr eine Fachkraft bereit stehen. "Die Seniorenhausgemeinschaft ist eine gute Alternative zu einer stationären Einrichtung und zu ambulanter Pflege zu Hause", sagte Petra Rixgens vom Vorstand des Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe der Arbeiterwohlfahrt. "Die acht Personen bilden eine überschaubare, familiäre Gruppe, trotzdem haben alle ihren jeweils individuellen Bereich." Betreiber ist das Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH (ZPG), ein Unternehmen der AWO und des Bielefelder Klinikum Mitte. Katharina Wehrhold vom ZPG betonte, dass die künftigen Bewohner ein Leben wie zu Hause führen können. So sieht das Konzept vor, dass die eigenen Möbel mitgebracht werden. "Das individuelle Zimmer bietet die notwendigen Rückzugsmöglichkeiten", meinte Wehrhold. So weit wie möglich sollen die Bewohner auch ihren eigenen Alltag meistern und selbst kochen, waschen, reinigen. "Wir werden die Bewohner nicht bedienen, sondern je nach Bedarf unterstützen", sagte Wehrhold. Geplant ist, dass am Nachmittag auch Angebote zur Freizeitgestaltung gemacht werden. Vorlesen, Gesellschaftsspiele und gemeinsames Singen und Musizieren kommen in Frage. Auf Wunsch ist auch eine Unterstützung bei der individuellen Lebensgestaltung möglich, zum Beispiel eine Begleitung bei Friedhofsbesuchen. "Dazu müssen wir erst noch die Bedürfnisse der Bewohner kennenlernen, werden aber auch auf Empfindlichkeiten achten", sagte Wehrhold. "Hier kann man sich wohlfühlen", stellte Leopoldshöhes Bürgermeister Gerhard Schemmel bei einer Vorbesichtigung fest. Seiner Ansicht nach bietet die Seniorenhausgemeinschaft einen ansprechenden Rahmen. Das neue Angebot sei ein weiterer Mosaikstein der Wohnmöglichkeiten für Ältere. "In dieser Form haben wir das in Leopoldshöhe noch nicht", sagte er. Nach Auskunft von Dagmar Allmendinger vom AWO-Immobilienmanagement liegen bereits Anfragen und Vormerkungen vor. Sobald sich vier Bewohner fest angemeldet haben, soll die Seniorenhausgemeinschaft ihren Betrieb aufnehmen. Da der Bau des Hauses mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde, benötigen die Interessenten einen Wohnberechtigungsschein. Die Kaltmiete beträgt 5,10 Euro pro Quadratmeter.
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Familiäres, individuelles Zuhause
Neue Wohnform in Asemissen: die Seniorenhausgemeinschaft
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