1. Erinnerung an Opfer der NS-Zeit

    Diskussion um Verlegung von Stolpersteinen für jüdische Bürger

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    OBERNKIRCHEN (bb). Die "Initiative Stolpersteine Obernkirchen" hat die Verlegung von Gedenktafeln zur Erinnerung an die jüdischen Bürger Obernkirchens vorbereitet, die in der NS-Zeit verfolgt, gedemütigt und zumeist ermordet wurden. Am heutigen Mittwoch, dem 1. Juli, werden Stolpersteine an vier Stellen im Stadtgebiet installiert.

    Seit Anfang der 80er Jahre verlegt der Künstler Gunter Demnig sogenannte Stolpersteine, setzt damit Zeichen der Erinnerung für die Opfer des Nationalsozialismus im öffentlichen Raum. Die kleinen Quader mit ihrer Messing-Oberfläche sind in mittlerweile über 500 Orten in Deutschland und mehreren Ländern Europas ins Straßenpflaster eingelassen. Jeweils vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Betroffenen verlegt, sind in ihrer Oberfläche der Name des Opfers und einige Stichworte zu seiner Biographie festgehalten. Die "Initiative Stolpersteine Obernkirchen" hat für die Bergstadt die Verlegung von 18 Steinen eingeleitet, welche die Erinnerung an die unter dem nationalsozialistischen Regime verfolgten jüdischen Bürger der Bergstadt wahren sollen. Das Konzept der Stolpersteine ist nicht unumstritten. Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelischen Kultusgemeinde in München etwa, sieht die Namen der Ermordeten mit Füßen getreten. Der Künstler Gunter Demnig selbst spricht sich folgendermaßen zu der Problematik aus: "Wer die Namen der Opfer lesen will, muss sich verbeugen." Heute wird dann die Verlegung der Stolpersteine erfolgen. Gunter Demnig wird die Quader in Zusammenarbeit mit dem Bauhof setzen. Um 9 Uhr werden Steine am Sülbecker Weg 19, gegen 9.45 Uhr an der Langestraße 22, gegen 10.20 Uhr an der Langestraße 9 und gegen 11 Uhr vor dem Haus Kirchplatz 4 verlegt. Jeder Interessierte ist herzlich eingeladen, der Verlegung beizuwohnen. Ein anschließender Besuch der Glaskunst-Ausstellung von Frieder Korff in der Stiftskirche St. Marien kann für jeden Teilnehmer einen meditativ-nachdenklichen Abschluss des Vormittags bilden.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an