Kreis Lippe. Wie von einer kleinen, (meistens) schwarzen Box gesteuert, bewegen sich viele Menschen ohne aufzuschauen im öffentlichen Bereich. Im Restaurant sitzen vier Personen um einen Tisch, die sich intensivst mit der digitalen Welt auseinandersetzen, ihrem direktem Umfeld aber keinerlei Aufmerksamkeit widmen. Smartphones und Tablets prägen aber nicht nur das private Umfeld vieler Menschen. Auch im Berufsleben führt die Digitalisierung zunehmend zu einer immer häufiger vorausgesetzten, permanenten Erreichbarkeit. Diese kann in einzelnen Fällen durchaus nützlich sein, beinhaltet andererseits aber auch einige Risiken und Gefahren. Eine Veranstaltung des "Netzwerks Gesunde Betriebe OWL" (ein Zusammenschluss regionaler Akteure und Anbieter, die das Thema Gesundheit in die Unternehmen in Ostwestfalen- Lippe bringen möchten) bei der Bezirksregierung Detmold hat sich jetzt mit diesem Thema auseinandergesetzt. Etwa 50 Verantwortliche in Betrieben und andere Interessierte hatten dabei die Gelegenheit, verschiedene Aspekte der digitalen Arbeitswelt in den Blick zu nehmen, Probleme und Chancen für die Gesundheit der Beschäftigten zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln.
Digitale Medien sind Teil des Alltags geworden. Was im Privaten vielfach selbstverständlich ist, wird auch im Arbeitsleben immer normaler. Stichworte sind hier: ständige Erreichbarkeit, rasant fortschreitende Entwicklung digitaler Medien, lebenslanges Lernen, Datenerfassung und Speicherung aller verfügbaren Informationen. Diese Aspekte zeigen: Die digitale Welt ist längst im Berufsleben angekommen. Digitalisierung führt jedoch häufig auch dazu, dass das Arbeitsleben der Menschen zeitlich und örtlich immer mehr entgrenzt wird. Im Fokus der Veranstaltung standen daher unter anderem folgende Fragen: Wie kann Erreichbarkeit von Beschäftigten gestaltet werden, um eine Balance zwischen Anforderungen der Unternehmen und Erholungsbedürfnis der Beschäftigten zu erreichen? Wie können ältere Beschäftigte an neue Medien herangeführt werden, damit auch sie in der digitalen Welt bestehen? Wie können Datenschutz und Datensicherheit eingehalten werden? Und auch: wie können digitale Medien für die Gesundheit der Beschäftigten eingesetzt und genutzt werden? Wichtig war der Austausch der Teilnehmenden Unternehmen und Akteure. Dabei wurde nicht nur die aktuelle Situation in den Unternehmen diskutiert, sondern auch der Umgang mit den sich stellenden Aufgaben – besonders auch für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Das Fazit der Teilnehmenden: Das Thema Digitalisierung der Arbeitswelt ist vielschichtig und hochkomplex. Die Risiken können groß sein, wie auch die aktuelle Entwicklung im Deutschen Bundestag zeigt. Ein bewusster Umgang der Betriebe und Beschäftigten mit dem Thema ist daher ein erster Schritt, Probleme zu lösen und Risiken zumindest abzuschätzen. Weitere Informationen gibt es unter "www.ngb-owl.de".