Augustdorf (rto). Die Umstrukturierung der Bundeswehr geht auch an der Panzerbrigade 21 "Lipperland" nicht spurlos vorüber. Anlässlich verschiedener Umgliederungen und Auflösungen von Einheiten und Verbänden traten kürzlich alle Truppenteile zu einem feierlichen Appell in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf an. Im Rahmen dieses Abschiedappells stellte Brigadegeneral Kai Rohrschneider das Panzerartilleriebataillon 215 außer Dienst. Auch die Panzerpionierkompanie 200 sowie die Aufklärungskompanie 210 wurden im selben Zug von ihren Aufgaben befreit und außer Dienst gestellt. "Mit diesem Appell fügt sich die Brigade in eine Unstrukturierung der Bundeswehr ein, wie es sie seit ihrer Aufstellung im Jahr 1955 noch nicht gegeben hat. Dies ist kein einfaches Vorhaben, und hat auch belastende Konsequenzen für die Soldaten und zivilen Angehörigen der Bundeswehr", sagte der General vor den angetretenen Verbandsteilen und rund 100 geladene Gästen – Vertretern der Landkreise, Garnisons- und Patenstädte. Rohrschneider betonte aber auch, dass die Umstrukturierung für den Aufbau einer professionellen Truppe mit unterschiedlichen Aufgaben in der Welt und an der Seite der NATO-Partner unumgänglich sei. Der Appell sollte dem Abschied beziehungsweise Empfang der außer Dienst gestellten und neuen Einheiten einen besonderen Rahmen verleihen – schließlich habe die Zugehörigkeit zu einem Truppenteil für Soldaten eine besondere Bedeutung. "Das hat viel mit Verbundenheit, der Bereitschaft gemeinsam zu kämpfen und auch für einander zu sterben, zu tun. Auch wenn dies in unserer Zeit befremdlich und irritierend wirkt, so bleibt es doch das Wesensmerkmal der Streitkräfte", sagte der Brigadekommandeur. Bevor drei Soldaten des Panzerartilleriebataillons 215 vortraten und die Fahne des "stets verlässlichen Truppenteils" von Rohrschneider eingerollt wurde, traten die beiden Standortpfarrer ans Mikrofon und beteten mit den Anwesenden. Auch die Truppenzeichen der Aufklärungskompanie 210 sowie der Panzerpionierkompanie 200 wurden anschließend symbolisch eingerollt. Im Anschluss wurde die neue Truppenfahne des Aufklärungsbataillons 7 entrollt, gegrüßt und das Kommando übergeben. Diese Einheit wird als neuer Teil der Panzerbrigade 21 "Lipperland” erst einmal in Augustdorf aufgestellt, bevor sie 2016 nach Ahlen verlegt wird. Zum Appell traten erstmals auch Soldaten des Panzerpionierbataillons 1 aus Holzminden mit ihren "Lipperland"-Kameradinnen und -Kameraden an. Der Appell wurde vom Heeresmusikkorps aus Kassel begleitet, dass zu Abschluss die Nationalhymne spielte.
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Abschied von 215, 201 und 200
Appell der Panzerbrigade 21 im Zeichen des Strukturwandels
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