Politiker nehmen E-Schrott an

Doch damit nicht genug. Ihre Fraktion im Lauenauer Rat startet eine Initiative mit dem Ziel, dass entweder eine ständige regionale Sammelstelle eingerichtet wird oder dass die Abfallwirtschaft Schaumburg (AWS) jährlich zwei feste Termine anbietet, bei denen Altgeräte abgeholt werden. "Wir wollen da was anschieben", hofft Berger, weil er im Schaumburger Abfallsystem eine große Lücke klaffen sieht. Die Entsorgung von Biomüll, Verpackungsmüll und Sperrmüll sei gut organisiert. Beim Elektroschrott aber, der wertvolle Rohstoffe oder gar umweltschädliche Inhalte wie Schwermetalle oder Kühlmittel enthält, werde der Bürger sich selbst überlassen: Die nächste Sammelstelle in Bad Nenndorf sei nur zweimal im Monat geöffnet – und nehme überdies Großgeräte mit Schadstoffen gar nicht an. Berger kritisiert auch die nach vorheriger Anmeldung kostenlos mögliche Abholung von elektrischen Großgeräten durch die AWS, die aber das Bereitstellen bis morgens um 6 Uhr verlange: "Da kommen dann nachts Geräte von Fremden dazu, die nicht mitgenommen werden." Am Sonnabend, 4. Juli, wollen CDU und Grüne deshalb mit zwei Treckergespannen zwischen 8 und 13 Uhr Altgeräte einsammeln: von der Waschmaschine bis zum Röhrenradio, vom Computer bis zum defekten Föhn. Weil die Politiker aber nicht wissen, wie umfangreich das Angebot angenommen wird, beschränken sie sich zunächst nur auf eine Hälfte von Lauenau: Es werden nur die Bereiche zwischen Carl-Sasse-Straße und Südstraße angefahren einschließlich des Abschnitts der Coppenbrügger Landstraße zwischen Ortseingang und Einmündung Carl-Sasse-Straße. Parallel dazu können auch ausgediente Handys abgegeben werden, für die aus Datenschutzgründen eine separate Box zur Verfügung steht. Die kleinen Mobiltelefone enthalten bis zu 25 Prozent wertvolle Metalle. "Wir fürchten schon eine Mammutaktion", sind sich Berger und Strecker über das Bevölkerungsinteresse am kommenden Sonnabend einig. Aber das ist ihnen die Sache wert: Im Herbst soll es bei einem zweiten Sammeltag dann in die übrigen Straßen des Fleckens gehen. Foto: al