1. Lieber mehr Mitglieder als große Feier

    Im Jubiläumsjahr wünscht sich Pohler Jugendwehr viele Neuzugänge

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    POHLE (al). Vor genau 50 Jahren wurde die Pohler Jugendfeuerwehr als eine der ersten im damaligen Altkreis Springe gegründet. Doch so recht zum Feiern ist den Brandbekämpfern nicht zumute. Es gibt personelle Sorgen. Ortsbrandmeister Thomas Voigt: "Was hilft ein großes Fest, wenn es bald danach die Gruppe nicht mehr geben könnte."

    Ganz so schwarz will Jugendwartin Maike Schulz die Sache nicht sehen: "Unsere elf Mädchen und Jungen halten schon fest zusammen und sind hoch motiviert." Doch auch sie räumt gelegentliche Engpässe ein. Denn bei Wettbewerben müssen mindestens neun Heranwachsende antreten. Da kann es durch Schule oder Ferien, Krankheit oder anderem Hobby schon einmal ganz knapp werden. Was die Verantwortlichen in der Pohler Feuerwehr besonders ärgert: Nach einer eigenen Erhebung leben rund 70 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren im Dorf, da müssten, glaubt Voigt, "sich doch noch einige finden lassen". Aber bisherige Werbemaßnahmen sind weitgehend verpufft. Es sei eben heute viel schwieriger, junge Leute zu gewinnen. Samtgemeinde-Jugendwartin Anja Falius bestätigt, dass die Pohler mit ihren Problemen nicht allein da stehen. Auch in anderen Jugendgruppen sei die Personaldecke dünn geworden. Manche Wehren wie Messenkamp und Hülsede hätten sich schon zusammen geschlossen – und konnten trotzdem beim jüngsten Samtgemeinde-Wettbewerb keine Mannschaft bilden. Falius sieht vor allem in "Kinderfeuerwehren" die Möglichkeit, ein Fundament für den Jugendbereich zu schaffen. Die Sechs- bis Zehnjährigen würden auf diese Weise an das Brandschutzwesen gebunden und könnten dann nahtlos weitermachen. Auch das war für Pohle schon geplant. Doch scheiterte das Vorhaben bislang an geeigneten und dazu bereiten Betreuern. Doch diese seien unbedingt notwendig, um eine kleine "Lösch- oder Feuerbande" zu initiieren. Bei der Siegerehrung des jüngsten Samtgemeinde-Wettbewerbs ging Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening vor Pohler Kulisse ebenfalls auf das Jubiläum der dortigen Jugendgruppe ein. "Gibt es keine Jugendwehr mehr, gibt es auch bald keine Ortsfeuerwehr mehr", erklärte er und forderte dabei wohl auch mehr Unterstützung von Seiten betroffener Eltern ein: "Nur die Jugend hat den Fortbestand gesichert." Wilkening sprach aus eigenem Erleben: Vor 50 Jahren gehörte er zu den jungen Mitgliedern der ersten Stunde. Foto: al

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