1. "Plusenergieschule" fast fertiggestellt

    Berufskollegzentrum des Kreises in Detmold setzt bundesweit Maßstäbe

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    "Das aktuell größte und anspruchsvollste Schulbauprojekt in Lippe war für uns alle eine große Herausforderung. Die jetzt schon sichtbaren Ergebnisse und die große Resonanz auf unser ehrgeiziges Vorhaben bestätigen, dass wir hier ein zukunftsweisendes Klimaschutz-Projekt mit Modellcharakter umsetzen. Dafür wurde das Vorhaben bereits im vergangenen Jahr mit dem Innovationspreis `Schule 2030 – Lernen mit Energie´ durch das BMWi ausgezeichnet", freut sich Landrat Friedel Heuwinkel. Bei einem Baustellenfest bedankten sich Bauherr und Bauleitung jetzt bei Planern, Ingenieuren, Technikern und ausführenden Unternehmen. Das Gesamtprojekt der Sanierung und Erweiterung umfasst insgesamt vier Gebäude mit einer Nettogrundfläche von rund 23.000 Quadratmetern. Das Gebäude 1 wird vom Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg und die Gebäude 2 bis 4 vom Felix-Fechenbach-Berufskolleg genutzt. Im Zuge des ersten Bauabschnitts wurden die Gebäude 1 bis 3 erweitert, technisch modernisiert und auf die energetische Sanierung vorbereitet. Im aktuell laufenden zweiten Bauabschnitt erfolgt die Energetische Modernisierung der Gebäude 1 bis 3. Hier werden unter anderem neue hochwertige Baumaterialien und Konstruktionen aus Forschungsprojekten verwendet und ein innovatives Heizungs- und Lüftungskonzept umgesetzt. So werden 48 Klassenräume sowie Lehrküchen und Lehrerzimmer künftig mit fassadenorientierten, dezentralen Lüftungsgeräten gelüftet. Die hocheffizienten, CO2-gesteueren Anlagen erreichen einen Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 92 Prozent. Durch die bereits in 2014 fertiggestellten integralen Photovoltaikdächer wird das Berufskolleg zukünftig mehr Energie erzeugen als verbrauchen und ist damit eine von aktuell bundesweit nur vier "Plusenergieschulen". "Ziel ist es, den Heizenergieverbrauch um 93 Prozent, den Stromverbrauch um 50 Prozent und den Gesamtenergiebedarf für Heizung, Trinkwasser und Beleuchtung um rund 70 Prozent zu reduzieren", fasst der ausführende Architekt Harald Semke zusammen. "Alle Baumaßnahmen müssen im laufenden Schulbetrieb umgesetzt werden, was natürlich nicht immer ganz einfach ist. Doch durch die ganzheitliche, bedarfsgerechte und nachhaltige wirtschaftliche Sanierung können wir Arbeits- und Lernbedingungen zur Verfügung stellen, die Schülern und Lehrern gleichermaßen zu Gute kommen und aus unserer Sicht dazu beitragen, dass alle Beteiligten sich in der Einrichtung wohlfühlen und motiviert lernen und lehren können", erklärt Klaus Kuhlmann, Leiter des Eigenbetriebs Schulen. Der zweite Bauabschnitt, einschließlich der vorzunehmenden Kanalsanierungsarbeiten, soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Insgesamt hat der Kreis Lippe dann im ersten Bauabschnitt rund 7,2 Millionen Euro und im zweiten Bauabschnitt rund 7,8 Millionen Euro investiert. Beide Maßnahmen wurden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finanziell unterschützt. So gab es für den ersten Bauabschnitt 3,5 Millionen Euro und für den zweiten Bauabschnitt 1,74 Millionen Euro aus Fördergeldern. Im dritten Bauabschnitt soll dann ab 2016 das Gebäude 4 unter Berücksichtigung des pädagogischen Bedarfs und der energetischen Ziele grundlegend modernisiert und zu einem Zentrum für Berufliche Bildung mit einem multifunktionalen Informations- und Kommunikationszentrum ausgebaut werden. Nach einer ersten groben Kostenschätzung belaufen sich die voraussichtlichen Planungs- und Baukosten hier auf rund 16 Millionen Euro. Im Rahmen einer vertieften Machbarkeitsstudie sollen hier die Planungen weiterentwickelt und die wirtschaftlichste Beschaffungsvariante ermittelt werden. Damit wird der Kreis allein in Detmold, vorbehaltlich der notwendigen politischen Beschlüsse, insgesamt etwa 30 Millionen Euro in die berufliche Bildung investieren.

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