1. Gemischte Teams sind produktiver

    Mädchen- und Jungenmesse begeistern die Teilnehmer

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    Die Mädchen und Jungen waren begeistert bei der Sache. Einige blieben auch gerne länger an den einzelnen Ständen, wenn sie feststellten, dass ein Beruf, der ihnen vorher vielleicht fremd war, doch etwas für sie ist. Die Hemmschwellen waren für die Besucher niedrig, denn an den Ständen berichteten junge Auszubildende, beispielsweise angehende Mechatronikerinnen von Mercedes Benz, von ihren Erfahrungen im jeweiligen Betrieb. "KfZ-Mechanikerin ist echt spannend, das hätte ich nicht gedacht ", war von begeisterten Schülerinnen zu hören. Auf Wunsch vermittelten die Azubis auch gleich den Kontakt für ein späteres Berufspraktikum. Pflegeberufe werden noch immer eher von Frauen ergriffen. Auf der Jungenmesse standen diese daher im Fokus. In lockerer Atmosphäre näherten sich die Teilnehmer diesem Gebiet, probierten selber Rollstühle aus. "Jeder Aussteller hat kleine Übungen vorbereitet, das bricht das erste Eis. Über die Mitmachaktion kommen die Jungen mit den Unternehmen ins Gespräch", erklärt der Organisator Victor Berg das Konzept. "Aus den Unternehmen bekommen wir außerdem das Feedback, dass die Schüler sehr interessiert sind, was uns wiederum die Möglichkeit gibt mehr Aussteller für die Jungenmesse zu gewinnen." Das Motto des Haushaltsparcours "Do it like a man" soll den Jungen Mut machen. Jungen, die sich für einen Beruf im pädagogischen oder pflegerischen Bereich entscheiden, hätten nahezu eine Jobgarantie, so Meike Kohlbrecher, Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit. Beide Messen werden finanziell gefördert von der Agentur für Arbeit und der Gleichstellungsstelle der Stadt Detmold. Der Eintritt ist für die Jugendlichen frei. Mitveranstalter sind das Netzwerk Lippe, "Fair"– Frau und Arbeit in der Region und der Verein "Paulines Töchter". Der stellte sein realitätsnahes und handlungsorientiertes Projekt "Baby and family forever" vor. Bei diesem können Mädchen wie Jungen sich mit dem Thema der verantwortungsvollen Elternschaft auseinandersetzen und erfahren, wie ein Kind das Leben verändert. Ergänzend zu Haushaltsparcours für die Jungen und der Beruferallye für die Mädchen boten beide Messen Beratungsangebote zur Berufs- und Lebensplanung. Das Team um Werner Günzel, Fachbereich Ausbildung der Stadt Detmold, stellte das mit dem Innovationspreis ausgezeichnete Ausbildungsnetzwerk "GO-K.A.Li." vor, bei dem die 16 Kommunen in Lippe 25 verschiedene Ausbildungsberufe anbieten – vom Anlagenmechaniker, Bauzeichner, Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste bis hin zu Studiengängen im Fachbereich Kommunaler Verwaltungsdienste. Regina Homeyer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Detmold, stellte zufrieden fest: "Die anfängliche Skepsis auf Seiten der Betriebe, Mädchen für technische Berufe zu begeistern, hat sich spürbar gewandelt. Heute beteiligen sich Betriebe gerne an der Mädchenmesse und stellen inzwischen auch sehr gerne Mädchen in technischen Berufen ein. Es hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass gemischte Teams produktiver sind. Auch sind Mädchen heutzutage schulisch so gut vorgebildet, dass sie in der Regel problemlos ihre Ausbildung oder ihr Studium absolvieren." Die Mädchenmesse ist hierbei ein kleiner doch wichtiger Baustein bei der beruflichen Orientierung, ebenso der "Girlsday" oder das Berufspraktikum, so Homeyer weiter.

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