1. Gutachten untermauert die Probleme beim "Planfall 33"

    42 Minuten pro Stunde Stillstand / Stadt soll sich juristisch vertreten lassen

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    RINTELN (ste). Die mittlerweile zu einem Horrorszenario beschworene Güterbahnstrecke Löhne-Elze, auch als "Planfall 33" bekannt, hätte für Rinteln herbe Auswirkungen. Das ist ein bereits bekanntes Thema, doch mit Zahlen, Daten, Fakten untermauert wurde das jetzt durch ein Gutachten, das dem Bauausschuss vorgestellt wurde. Dr.-Ing. Frank Weise vom Ingenieurbüro "Brilon Bondzio Weiser GmbH" zeigte auf, welche Auswirkungen in Sachen Verkehr, Verdrängung, Einzelhandel und Lebensqualität eine solche Strecke für Rinteln hätte. Ein zweigleisiger Ausbau mit entsprechenden Bahnverkehrszahlen hätte zur Folge, dass statt jetzt jährlich 10.000 Züge pro Jahr bis zu 54.000 Züge verkehren würden. Alles noch spekulativ anhand von Hochrechnungen und Annahmen, alles aber dennoch im Resultat dramatisch. Denn was feststeht und auch bleibt sind 5.800 Pkw in Richtung Süden und 5.400 in Richtung Norden pro Tag an der Mindener Straße. Derzeit stehen diese Verkehrsflüsse rund sieben Minute pro Stunde. Bei einer Steigerung des Bahnverkehrs um fünf Güterzüge pro Stunde würden daraus rund 21 Minuten pro Stunde.

    Dazu kommen die Auflösungszeiten der durch die Schließung entstandenen Staus. Insgesamt, so die Gutachter, würde es 42 Minuten pro Stunde Stillstand geben. In Konsequenz heißt das, dass ein Stau noch nicht vollständig aufgelöst ist, wenn schon der nächste Zug kommt. Das hätte dramatische Auswirkungen auf den Verkehr nicht nur im Bahnstreckenbereich. In Schulnoten hieße dies: "Für drei von vier Kreiselausfahrten gäbe es ein "E" wie mangelhaft; "F" wäre der totale Verkehrskollaps!" Bei kleineren Bahnübergängen wie etwa in Engern in der "Rehre" fielen die vermehrten Sperrungen deutlich weniger ins Gewicht. Schlimmer, so die Gutachter, wären hier die Lärmbeeinträchtigungen für die Anwohner. Die Güterzüge sind im Gegensatz zu den Personenzügen länger und schwerer, die schalltechnischen Auswirkungen sind belastend. Der Gutachter empfahl der Stadt Rinteln, sich juristisch beraten und vertreten zu lassen für Argumente gegen den "Planfall 33". Für die Erstellung des Gutachtens muss die Stadt Rinteln etwas mehr als 17.000 Euro zahlen. Die Stadt Hameln beteiligt sich ebenso wie der Landkreis an den Kosten; andere Kommunen könnten sich ebenfalls beteiligen. Foto: ste

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