1. Drei Handlungsfelder sind fest im Blick

    Die Regionale Entwicklungskooperation Weserbergland plus setzt zukünftig auf eine veränderte Strategie

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    Im Rahmen eines parlamentarischen Abends hatte die REK nach Hannover eingeladen, um Bilanz zu ziehen und die Fortschreibung des Konzepts vorzustellen. Dieses beinhaltet im Wesentlichen eine Fokussierung auf die drei Themenschwerpunkte ländliche Entwicklung, Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft sowie Umwelt- und Klimaschutz. "Nicht alle Projekt waren von Erfolg gekrönt", erklärte Landrat Jörg Farr zu Beginn der Veranstaltung in den Räumlichkeiten einer hannoverschen Kanzlei. Viel Positives habe man erreicht, neue Fördermaßnahmen, wie "proInvest" oder der "Technologie Transfer" böten den heimischen Unternehmen gute Möglichkeiten, führte er aus.

    In den Jahren 2007 bis 2014 wurden etwa 50 unterschiedliche, teils mehrjährige Initiativen und Projekte durchgeführt. Sämtliche Projekte wurden evaluiert. Fünf Maßnahmen und Projekte wurden einhellig als ganz besonders erfolgreich bewertet. An der Spitze steht das Förderprogramm "proInvest". Aus dem von EU und Landesregierung bereitgestellten Budget und regionalen Eigenmitteln konnten insgesamt 656 Unternehmen gefördert werden. Mit Fördermitteln von über 13 Millionen Euro wurden dabei Investitionen von insgesamt 114 Millionen Euro ermöglicht. Über 670 neue Arbeitsplätze und 142 neue Ausbildungplätze wurden geschaffen. Mehr als zwei Drittel der geförderten Unternehmen hatten weniger als zehn Mitarbeiter. Einschränkungen und Reduzierungen bei den Fördergeldern bringen Schwierigkeiten: Allein bei zwei EU-Fonds, von denen "proInvest"-Projekte profitierten, sind bis 2020 Kürzungen um bis zu 27,5 Prozent vorgesehen. "Wir werden proInvest dennoch weiterführen", blickte Jörg Farr voraus. Ein zweites hoch bewertetes Projekt war die Techologietransferberatung. Über dieses Instrument wurden über 2000 Unternehmen angesprochen, aus denen sich rund 180 konkrete Projektbearbeitungen ergaben. Weiterhin als Erfolg bewertet wurde das Modellprojekt "Umbau statt Zuwachs", bei dem die regional abgestimmte Siedlungsentwicklung im Fokus stand. Das in diesem Zusammenhang entwickelte Baulücken- und Leerstandskataster hat bundesweit Anerkennung gefunden. Darüber hinaus habe man auch von den weniger erfolgreichen Projekten profitiert – "im Sinne von lernen". Hierzu zählt das misslungene Projekt "Erlebniswelt Renaissance", das vor etwa zehn Jahren floppte. Aus dem Projekt habe man unter anderem die Erkenntnis gezogen, weniger auf externe Gutachter und unberechenbare Großprojekte zu setzen, als auf transparente mit eigener Kraft gestaltete Vorhaben mit konkretem Nutzen für die Menschen in der Region. Auch werde man stärker als in der Vergangenheit auf die Akteure in den Teilräumen zugehen und sie mit ihren Kompetenzen und Möglichkeiten einbinden. Nicht "die bloße Fortschreibung" hat sich die REK jetzt auf die Fahnen geschrieben, sondern eine "stärkere Fokussierung und ambitionierte Neuausrichtung" der Strategie. Es bleibe dabei, das Profil der Region soll als langfristig attraktiver Wirtschaftsraum mit hoher Lebens- und Umweltqualität gestärkt und ausgebaut werden. Bis zum Ende des Jahrzehnts will man sich daher auf drei Handlungsfelder konzentrieren: auf die ländliche Entwicklung, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, insbesonde der kleinen und mittleren Betriebe, und auf Umwelt- und Klimaschutz. Für regional bedeutsame, aber eher teilräumlich zu bearbeitende Themen, übernimmt jeweils ein Landkreis die Federführung. Für den Bereich Bildung ist der Landkreis Nienburg/Weser, für Mobilität der Landkreis Schaumburg und für das Thema Gesundheit der Landkreis Hameln-Pyrmont zuständig. Der Landkreis Holzminden übernimmt das Thema Soziale Innovation. "Wir wollen aktiv gestalten und dort zusammenarbeiten, wo wir einen Mehrwert sehen", erklärte Jörg Farr in seinem Ausblick zum Ende des offiziellen Teils der Veranstaltung. Foto: mh

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