1. Aus Milch wird Bio-Plastik

    Ausstellung "Kein Plastik mehr – kein Plastikmeer"

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    Detmold (ck). 70 Prozent unserer Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt und damit Lebensraum für unzählige Fischarten, Meeressäuger und Pflanzen. Durch Plastik ist ihr Leben bedroht, denn in jedem Quadratkilometer der Meere schwimmen zehntausende Teile Plastikmüll, der immer wieder bei den Tieren zu einem qualvollen Tod führt. Wir alle leben mit Plastikmüll, überall begegneter uns, im Haushalt, auf der Straße, an den Stränden, in Flüssen und eben leider auch in den Ozeanen. Schüler der achten Jahrgangsstufe des Grabbe-Gymnasiums und ihre Lehrer Felix Schilling, Rumina Schirp und Markus Wischer haben in Kooperation mit der Klimaschutzmanagerin der Stadt Detmold, Sabine Gabriel-Stahl, einmal ganz genau hingesehen und das was sie in ihrer Projektarbeit herausbekommen haben in der Ausstellung "Kein Plastik mehr – kein Plastikmeer" im Foyer des Rathauses aufgebaut. "Das ist die erste Ausstellung, die wir hier zeigen. Sie enthält auch Arbeiten der letzten drei Jahre der Grabbe-Schüler", erklärt die Klimafachfrau. Interessierte Bürger haben die Gelegenheit bis Ende Juli die beeindruckenden Belege und Untersuchungen der Schülerarbeiten nachzuvollziehen. "Je jünger die Menschen sind umso eher etabliert sich der Umweltgedanke", so Gabriel-Stahl. In den unterschiedlichen Arbeitsgruppen wurde eine Plastikflaschenskulptur aus so vielen PET-Flaschen, die eine einzige Schulklasse an einem Sommertag verbraucht, gebastelt und über dem Marktplatz aufgehängt. Des Weiteren wurde auf einem 200 Meter langen Teilstück der lippischen Sylbecke Unrat gefischt, der in kürzester Zeit zwei Pritschenwagen der Stadt komplett füllte. Außerdem zeigte eine auf dem Marktplatz aufgestellte Gitterbox die von den Schülern mit den Plastiktüten der Marktbesucher gefüllt wurden, dass noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Durch den Austausch der Plastiktüten gegen Stoffbeutel versuchen sie die Detmolder Bürger für ihren Umweltschutz zu sensibilisieren. Zwei Experimentalgruppen haben sich mit der Stoffdichte auseinander gesetzt und aus Milch Bioplastik hergestellt. Ihre Analysen und das Thema Recycling sind gut nachvollziehbar auf Plakaten festgehalten. Allein 70 Plastiktüten werden pro Kopf im Jahr in Deutschland verbraucht. "Das sind in Detmold allein 5,2 Millionen", so Gabriel-Stahl. Sie bezeichnete das Projekt der Schüler als einen Tropfen auf den heißen Stein, aber genau darin liege die Chance, denn jeder Regen fängt auch mit dem ersten Tropfen an. Bürgermeister Rainer Heller freut sich über die Kontinuität der Aktion der Schüler. "Das Thema Plastik trifft uns an allen möglichen Stellen. Das Engagement was Ihr zeigt ist überdurchschnittlich. Ich gehe mal davon aus, dass Ihr schon ‚infiziert’ seid und es entsprechend weitergebt." Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Juli montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr zu besichtigen. Weitere Termine sind nach Vereinbarung möglich.

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