STADTHAGEN (jl). Sich einfach darauf einlassen und mitunter buchstäblich in andere Welten eintauchen – dazu rufen die "fisKuß"-Initiatoren kleine wie große Entdecker auf. Am Sonntag, dem 5. Juli verwandelt sich der Stadthäger Schlosspark zum nunmehr 19. Mal in eine Erlebniswiese für jedermann, die ihresgleichen in der Umgebung vergeblich sucht. Mehr als 30 beteiligte Organisationen laden ein zu Walk-Acts, Theater, Akrobatik, Spiel-Aktionen, Tanz, Musik und Kulinarischem aus aller Welt.
"Das Fest ist so ein Magnet, weil für jeden etwas dabei ist, nicht nur für die Kids", brachten es die Organisatoren aus dem Hause der "Alten Polizei" gemeinsam mit Sponsoren am Dienstagmittag auf den Punkt. Die "Mischung aus Professionalität und Herzblut von den Leuten vor Ort" sowie das Ambiente und die Vielfalt der Nationen mache das Fest für die Sparkasse so unterstützenswert, hob der stellvertretende Marktbereichsleiter Fabian Grote hervor. Von Beginn an tritt das Bankinstitut als einer der "fisKuß"-Hauptsponsoren auf. In diesem Jahr bringen sich die Mitarbeiter auch wieder künstlerisch ein, mit wiederverwertbaren Luftballons zum Bemalen. Draußen, kostenlos und mit einem spielerisch-künstlerischen Programm für die gesamte Familie – das Festival ist nicht nur bei den Besuchern aus nah und fern beliebt, sondern auch bei den Künstlern. Diese schätzten vor allem die geschützte Atmosphäre und natürliche Ambiente, geriet Heike Klenke von der "Alten Polizei" ins Schwärmen. Dass die "Alte Polizei" bei der Auswahl der Künstler auf einen Pool an Erfahrung in der europäischen Straßenkunst zurückgreift, beweisen auch wieder die diesjährigen Specials. Mit dabei ist zum Beispiel erneut das mehrfach preisgekrönte Straßentheater "Tukkersconnection", das mit seiner Produktion "Go Solo" die Besucher verführen wird, kündigte Renate Junklewitz augenzwinkernd an. Wie? Mit einer Riesentrommel, auf der das Leben tanzt. Ein Schmankerl, so die Organisatoren, sei die Kunst- und Theaterinstallation "Das Archiv des Weltensammlers". Unter einem Stahlgerüst mit glockenartigen Hauben tauchen neugierige Weltensucher buchstäblich in andere Welten hinein, zusammengestellt aus den Fundstücken des Weltensammlers. Mal müssen sie Aufgaben lösen, mal entdecken sie eine Geschichte. Tierisch Amüsantes verspricht hingegen die Zirkusshow "Papatrak". Bei den Artisten Daniela und Marcello klappt nichts wie es soll – ganz zur Freude des Publikums. Erst mit Unterstützung auf vier Pfoten gelingen die Tricks. "Mehr wird aber noch nicht verraten", lacht Klenke. Und mit dem wandelnden Portemonnaie "Zaster Leander" erleben die Besucher sogar eine Revue der "fisKuß"-Premiere aus dem Jahre 1996, als die in die Fassade eines Vamps gehüllte "Provinznudel", wie Klenke den Walk-Act beschrieb, schon einmal durch den Schlosspark "klappte". Als wäre das nicht schon ein einmaliges Programm, unterstützen noch heimische Künstler vor allem aus dem Tanz- und Musikbereich das Open-Air-Projekt rund ums Stadthäger Schloss. Im 15-Minuten-Takt erobern Aufführungen die Naturbühnen, von Hip-Hop bis Chorgesang. Unter anderem ist auch der sich im Aufbau befindende Stadthäger Kinder- und Jugendzirkus mit von der Partie. Den musikalischen Schlussakzent setzen die bekannten Schaumburger Musiker Dietmar Post und Uli Meyer. Und während weitere Attraktionen wie Slagline, ungewöhnliche Spiele und ein motorfreies Karussell zu jeder Menge Spaß animieren, laden kulinarische Angebote überall zum Schlemmen ein. Detaillierte Programmzeiten gebe es absichtlich nicht, wie Junklewitz erklärte. "Die Besucher sollen sich einfach darauf einlassen. Wir wollten vermeiden, dass man sich von der Zeit hetzen lässt." Dass "fisKuß" in seiner 19. Auflage stattfindet, sei nur dank der zahlreichen Sponsoren und Privatspendern möglich, betonte abschließend Rita Bauck, Vorsitzende des Trägervereins der "Alten Polizei". "Wir müssen jedes Jahr aufs Neue bangen, ob wir es umsonst und draußen veranstalten können." Jede kleine Spende trage zum Gelingen bei. Wer das beliebte Festival finanziell unterstützen und mehr erfahren möchte, erhält weitere Infos unter www.altepolizei.de. Also: Sich einfach darauf einlassen und in andere Welten eintauchen. Foto: jl