Leopoldshöhe (kd). Die Sportanlagen in Leopoldshöhe lassen sehr zu wünschen übrig. In einigen Hallen sind die Duschen nicht mehr funktionstüchtig, stellte Andreas Brinkmann fest. Der Vorsitzende des Gemeindesportverbandes (GSV) forderte bei der Jahresversammlung zugleich weitere Hallenkapazitäten. Doch die Umsetzung ist mehr als fraglich, hat Leopoldshöhe doch die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung aller Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe. Am 24. Juni will die Kommunalpolitik nun das Gespräch mit den Vereinen suchen. "2014 war für den Sport in der Gemeinde ein sehr friedliches Jahr, es war ja auch das Jahr der Kommunalwahl. Vor Wahlen ist man bekanntlich nett zu einander", sagte Brinkmann in seinem Jahresbericht. Die Zukunft sieht dagegen nicht sehr rosig aus, wie bei der GSV-Versammlung im Vereinsheim der Kyffhäuser-Kameradschaft deutlich wurde. Wie es um die Aussichten steht, wollten Vertreter von elf der insgesamt 16 Sportvereine in Leopoldshöhe erfahren. Das Interesse an einer Jahresversammlung war selten zuvor so groß. "Wir haben Verständnis dafür, dass es nach wie vor Wünsche in den Vereinen gibt, wie einen Kunstrasenplatz in Leopoldshöhe oder gepflasterte Parkplätze oder Flutlicht in Asemissen", sagte Brinkmann. "Wer diese Wünsche nicht vorträgt, wäre kein guter Vereinsvorstand." Das drängendste Problem stelle der bevorstehende Abriss der Fest- und Turnhalle in Asemissen dar. "Leider fehlt hier die Verpflichtung mit nach Druck für Ersatz zu sorgen", meinte Brinkmann. Bürgermeister Gerhard Schemmel, der als Gast an der Sitzung teilnahm, konnte den Vereinsvertretern wenig Hoffnung machen. "Wir sind bei weitem nicht im Stande, allen Wünschen nachzukommen", stellte er unmissverständlich fest. Die Gemeinde befinde sich kurz vor dem finanziellen Abgrund. Trotz der äußerst angespannten Situation setze er darauf, dass sich "die sportliche Landschaft nach vorn entwickeln" werde. Der begonnene Dialog werde fortgeführt. So sollen am 24. Juni die Verantwortlichen der Vereine und die Vertreter aller Ratsfraktionen zu einer "Sportkonferenz" eingeladen werden. "Denn die Politik muss wissen, welche Planungen und Lösungsvorschläge existieren", sagte Schemmel. Im vergangenen Jahr wurde die Partnerschaft mit Arminia Bielefeld weiter mit Leben gefüllt, berichtete Brinkmann. Der sportlich Höhepunkt dieser Kooperation war zweifellos das Freundschaftsspiel der DSC-Traditionself gegen eine Auswahl der drei TuS-Vereine. "Der 1:0-Erfolg unserer Leo-Elf war nicht nur ein Zeichen des sportlichen Erfolges, es war auch ein Zeichen des Miteinanders der drei TuS-Vereine in unserer Gemeinde", meinte der GSV-Vorsitzende. Eine Neuauflage dieses sportlichen Höhepunktes sei bereits geplant. Trotz des Rückzugs der Turner aus der zweiten Bundesliga seien die Leopoldshöher Sportler weiterhin überregional gut vertreten. Neben zahlreichen Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften wurden 2014 wieder nationale und internationale Titel wie im Bankdrücken und im Fahrsport errungen. Bei der anstehenden Wahl wurde Andreas Brinkmann im Amt des GSV-Vorsitzenden bestätigt. Der Verband hat sich vorgenommen, vermehrt Kinder und Jugendliche für den Sport zu gewinnen. Aus diesem Grund wählten die anwesenden Vereinsvertreter Nicole Schubert zur neuen Jugendwartin. Von ihr erhofft sich der GSV neue Ideen sowie verstärkte Kontakte zu Kindergärten und Schulen.
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Viele Fragen, viele Wünsche
Der Gemeindesportverband hält weitere Hallen für notwendig
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