Barntrup/Kreis Lippe. In Barntrup ist ein 16-jähriger Jugendlicher an Masern erkrankt. Aufgrund der hohen Ansteckungs- und Ausbreitungsgefahr hat das Gesundheitsamt des Kreises Lippe unmittelbar nach Bekanntwerden des Krankheitsfalles damit begonnen, den Impfstatus von (möglichen) Kontaktpersonen zu überprüfen. Da sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht geimpfte Familienangehörige und nahe Bekannte angesteckt haben könnten, ist der Kreis der ansteckungsgefährdeten Personen sehr hoch. Das Gesundheitsamt beziffert die Zahl der zu überprüfenden Personen, die mit dem Erkrankten oder über Dritte in Kontakt getreten sind auf 2.400 Personen. Nach Auskunft der Behörde betrifft dies insbesondere Schüler des Städtischen Gymnasiums Barntrup, der Grundschule Haxthausen in Barntrup, der Grundschule Alverdissen und der Karla-Raveh-Gesamtschule in Lemgo. Der Personenkreis erweitert sich dadurch, dass der 16-Jährige während der Zeit seiner Ansteckungsfähigkeit an einem Handball-Training, einer Jugendfreizeit und weiteren privaten Treffen und Feierlichkeiten teilgenommen hat.
"Masern sind hoch ansteckend. Deshalb ist es dringend erforderlich, alle nicht-geimpften Personen zu ermitteln", erklärt Dr. Helmut Günther vom Gesundheitsamt des Kreises. "Problematisch ist bei dieser Krankheit, dass sich die Betroffenen schnell in falscher Sicherheit wiegen. Aber: Selbst, wer noch keine Symptome der Krankheit zeigt, kann ansteckend für seine Umgebung sein." Nicht geimpfte Schüler der genannten Schulen dürfen daher vorerst nicht am Unterricht teilnehmen, bis sie eine Riegelimpfung erhalten haben oder nicht mehr potentiell ansteckend sind. Das Kreisgesundheitsamt rät den Eltern der betroffenen Schüler ihren Haus- bzw. Kinderarzt anzurufen und sich bezüglich einer (Riegel-)Impfung beraten zu lassen. "Keinesfalls sollten diese Kinder die Arztpraxen unangemeldet aufsuc hen, da ansonsten alle dort anwesenden Personen einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt werden", betont Dr. Günther. Er erinnert außerdem daran, dass die Experten des Kreisgesundheitsamtes grundsätzlich allen Eltern raten, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen.