APELERN (al). Zum zweiten Mal hat die alte Apelerner Kirche geradezu gebebt angesichts heiterer Folklore aus Südamerika. Die Gruppe "Los Masis" aus der bolivianischen Stadt Sucre gastierte zum zweiten Mal im Riesbachdorf, weil hier auch Daria Mundt zu Hause ist. Die junge Frau hatte bei einem Freiwilligeneinsatz die Kontakte geknüpft.
Dem Ohrenschmaus samt ausführlichen Blicken auf die farbenfrohen Gewänder des Andenvolks ging am Vorabend eine ganz außergewöhnliche Aktion voraus. Die 21-jährige Mundt hatte zur "Tanzstunde" eingeladen. Morenada, Huayno, Diablada und Tinku heißen die rhythmischen Schritte, die am darauffolgenden Abend beim Livekonzert ausprobiert werden sollten. Denn bei der Premiere vor drei Jahren war die Aufforderung zum Mittanzen nur sehr zögerlich angenommen worden. Doch jetzt brachte Mundt ihren Interessentenkreis richtig in Schwung. Schnell waren erste Tanzschritte eingeübt. Und ganz nebenbei erfuhren die Teilnehmer etwas über das Land und seine Traditionen. So ist der Tanz Morenada eigentlich eine Parodie auf die Winzer: Während die Männer etwas behäbig die Füße bewegen, als würden sie Weintrauben im großen Bottich stampfen, bewegen sich die Frauen graziös und mit Hüftschwung zum Takt der Musik. "Ich freue mich total über die große Beteiligung", kommentierte Mundt die begeisterten Mitwirkenden, "nie habe ich mit so vielen Leuten gerechnet." Sogar feine Stiefel hatte sie mitgebracht, wie sie Bolivianerinnen zum Tanz Diablada tragen. Beim Konzert am darauffolgenden Abend wurde es dann richtig eng. "Eine tolle Stimmung" schwärmte Pastorin Anette Sieling noch Tage später. Auch sie hatte der Tanzvirus voll erfasst. Foto: al/privat